Vollständige Überwachung: Das Roskilde kontrolliert seine Besucher. Foto mit freundlicher Genehmigung des Festivals.
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Gestern folgte die Auflösung: Es handelte sich um eine Kunstaktion der Gruppe The Yes Men in Zusammenarbeit mit Edward Snowden. Erstere haben schon öfters Organisationen wie die WTO und große Medien bloßgestellt, etwa als man sich als Mitarbeiter von Dow Chemical ausgab und im britischen Fernsehen für die (vergessene) Chemiekatastrophe von Bhopal eine Entschädigung der Opfer ankündigte. Auf dem Roskilde interviewten sie dann gestern einen Schauspieler, der sich als der gerade in Moskau festsitzende Whistleblower ausgab.Mit der Aktion sollten die Gäste auf die andauernde Überwachung durch staatliche Dienste und Programm wie jene der NSA aufmerksam gemacht werden. Das Festival hatte in den Vorjahren u.a. die russische Kunstgruppe Woina (aus der Pussy Riot hervorging) eingeladen oder ein Geflüchtetendorf errichtet, in dem Besucherinnen Asyl beantragen mussten. So kann ein Festivalrahmenprogramm also auch aussehen.Währenddessen setzt sich auf europäischen Festivals wie etwa dem deutschen Lollapalooza der Trend zum bargeldlosen Bezahlen mittels RFID-Chip-Band durch. Das Problem: Damit kannst du als Gast sogar noch leichter überwacht werden. Zu jucken scheint (auch) das allerdings kaum jemanden.1984 på #rf16. Og så endda med misbrug af gammelt netpirat-slogan, trist. pic.twitter.com/Wf83r8TPiX
— Silas Marker (@SilasMarker) 26. Juni 2016