Gute Partyreihen sind wie gute Freunde. Über viele Jahre habt ihr in regelmäßigen Abständen die beste Zeit, die du dir vorstellen kannst. Doch während manche Freundschaften ein Leben lang halten können, gehen Partyreihen irgendwann zu Ende. Das gilt, leider, auch für Get Deep in Deutschland. Am kommenden Samstag steht der Last Dance an, wie die abschließende Veranstaltung im Berliner Club ://about blank passenderweise heißt.
Über sieben Jahre war Get Deep in der Techno-Hauptstadt Berlin ein Zufluchtsort für alle, die ihren musikalischen Geschmack zwischen House, Disco, Funk, Broken Beat und Soul verorten. Für diesen Sound standen nicht zuletzt die Resident-DJs Nano Nansen und Charlie Smooth, die auch zu den Mitveranstaltern der Partyreihe gehören. Heutige Größen wie Hunee spielten hier weit bevor sie international bekannt wurden. Zu den anderen Dauergästen gehörten Motor City Drum Ensemble (MCDE) und Sadar Bahar. Und an einem sonnigen Sonntag im Garten des About Blanks zur Musik von Nano Nansen oder Charlie Smooth zu tanzen, ist eine der besten Erfahrungen, die du im Kontext von Clubs machen kannst. Ach was sag ich: eine der besten Erfahrungen, die du überhaupt machen kannst.
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Jetzt ist Schluss, die Macher wollen nicht der Routine anheim fallen. Aber zu jedem letzten Tanz gehört natürlich ein letztes Lied, ein Abschluss. Wir haben daher bei DJs und Fans von Get Deep rumgefragt, was sie als finalen Track spielen würden. Unten findet ihr die Antworten von Max Graef, Glenn Astro, Damiano von Erckert, Delfonic, Marcel Vogel und Basco. Uns bleibt an die Macher von Get Deep nur noch zu sagen: Vielen Dank für alles!
Max Graef: Paul McCartney “Temporary Secretary”
Max Graef: “Ich würde ‘Temporary Secretary’ von Paul McCartney spielen. Der geht ab und ich kenn den schon seit Ewigkeiten. der hat für mich kein Bisschen an Wirkung verloren seit dem ich ihn vor Kurzem wieder entdeckt hab. Schönes Ende nach einem Track wie dem hier zum Beispiel.”
Basco: Soul Capsule “Lady Science (NYC Sunrise)
Basco: “Auch hier sagt der Titel bereits alles. Wenn der Sonnenaufgang das Ende der Nacht—und damit auch nicht selten das der Party—einleitet, gehört dieser Song gespielt. Es gab eine Zeit, da konnte niemand Thomas Melchior und Baby Ford im Dreikampf aus Minimal, House und Soul die Stirn bieten. Oder wie jemand treffend auf Youtube kommentierte: Stolen from God’s iPod.”
Glenn Astro: Stratus “Girl”
Glenn Astro: “Diese 7″ war ein Kollektiv-Geschenk zum Geburtstag. Wenn ich in letzter Zeit die Gelegenheit hatte, die letzte Platte des Abends zu spielen, hab ich immer versucht, diese hier zu spielen. Ich finde sie bricht, zumindest meistens, nochmal die Stimmung auf und schickt die Menschen mit einem letzten wohligen Gefühl nach Hause.”
Delfonic: Ashford & Simpson “The Boss (Live)” (Mark Seven Edit)
Delfonic: “Das ist meine All Time Favourite Last Number. Ich habe die Platte immer dabei, spiele sie aber nur in 10% meiner Sets, denn es muss ein spezieller Vibe im Raum sein, dass dieser Track so funktioniert und sich entfalten kann, wie er es verdient hat. Ich habe damals die Platte von Mark Seven direkt für OYE bestellt und seitdem werde ich auch nicht müde sie zu spielen.”
Marcel Vogel: Mayer Hawthorne “Thin Moon”
Marcel Vogel: “Gerade am Ende sind die Leute ja für alles empfänglich, es macht Spaß das auszunutzen.”
Damiano von Erckert: Rose Royce “Love Don’t Live Here Anymore”
Damiano von Erckert: “Ein fantastischer Track, ich hab den sogar drei Mal auf Platte. Der Titel steht in diesem Kontext für die Liebe, die nach dem Ende von Get Deep nicht mehr im About Blank wohnt.”
Header: Foto “naked dancing legs” via Flickr |cate mccarthy | CC BY-ND 2.0 | Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP erschienen.
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