Schaltjahr in Outta Space—Die Arenatermine im Februar

The Residents | Foto via Facebook

Yay, Februar! Aka der Monat, den man einfach versäuft, weil man es als Student auch im zwanzigsten Semester noch nicht geschafft hat, irgendwie produktiv mit diesem Übermaß an Freizeit umzugehen. Durch das Schaltjahr (lateinisch: annus bissextus, höhö) sogar mit einem Zusatztag. Es ist zwar ein Montag, aber man nimmt, was einem der gregorianische Kalender gibt.

Apropo, Februar ist auch der Monat des Faschings und der Beginn der Fastenzeit. Die glorreiche Dualität, die sich wie Leben und Tod durch die Existenz der Menschen zieht: Exzess und ähm… Nicht-Exzess. Das sieht meistens so aus, dass du fünf Werktage ganz voller Stolz auf jegliche Laster verzichtest. Wie ein Straight-Edge-Mönch behandelst du deinen Körper wie einen Tempel, bis das Wochenende, mit seinen Versprechen auf Rausch und Sex, deine Überzeugung prüft. Naja, vielleicht schaffst du es bis Ostern kein Fleisch zu essen.

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03.02. The Residents (US)


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Die Weirdness hat Menschengestalt angenommen und läutet den Februar mit einem Gesamtkunstwerk aus experimentellem Industrial, Elektronik, Punk und Augäpfeln ein. The Residents feiern ihr 40-jähriges Bestehen mit dem Album beziehungsweise der Show Shadowland, dem dritten Teil ihrer Randy Chuck and Bob-Trilogie. Dich erwartet ein surrealer Avant-Garde-Zirkus, der westliche Popmusik dekonstruiert und aus den Teilen einen musikalischen Supermutanten zusammenschustert.

04.02. UK Subs (UK) / TV Smith (UK)

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Von „Legenden“ zu reden ist leider ein abgenutztes Klischee, aber besser kann man die UK Subs nicht beschreiben. Sie sind so alt wie Punkrock selbst und sind seit Anfang Teil dieser Bewegung. Abgesehen davon, dass sie eine Größe des Punkrock sind, bestätigen sie ihren Legendenstatus damit, dass ihr 40 Jahre dauernder Practical Joke gerade auf die Punchline zusteuert. Ihre letzte LP Ziezo wird gerade über PledgeMusic finanziert und soll 2016 erscheinen. Damit werden sie die einzige Band in der Geschichte der Menschheit, die 26 Alben veröffentlicht habe,n deren Anfangsbuchstaben fortlaufend in alphabetischer Reihenfolge sind.

05.02. Terrorgruppe (ger) / Kotzreiz (ger)

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Terrorgruppe sind für mich wie ein Freund, mit dem ich einen guten Teil der Jugend im Skatepark bei billigem Bier und miserablen Skate-Skills verbracht habe. So wie die Jugend waren sie dann 2006 weg. Nach zehn Jahre Pause melden sie sich mit ihrem neuen Album Tiergarten wieder zurück; mit viel 77er-Punk, Garage-Rock, Powerpop und bissigem Humor. In unserem Interview mit Archie MC Motherfucker und Johnny Bottrop könnt ihr nachlesen wieso Reunions kacke sind und Punk verdammt konservativ geworden ist.

08.02. Night Beats (Us) / Singapore Sling (isl) / Odd Couple (ger)

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Night Beats machen so etwas wie „In LSD getränkten Soulrock“. Diese düstere Art von Rock, die dich dazu bringt deinen Fiat Twingo gegen ein amerikanisches Musclecar einzutauschen; Schlangenlederstiefel sind plötzlich unsagbar cool und ein Zahnstocher im Mundwinkel ist ein todschickes Accessoire. Im Vorprogramm spielen die Isländer Singapore Slingwer mit so einer abgeklärten Coolness rockt, darf auch drinnen Sonnenbrillen tragenund die Berliner Odd Couple.

09.02. Golden Void (us) / Holy sons (us)

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Golden Void sind meine neue Hoffnung des Psychedelic Rock. Sie schaffen das große Kunststück, gleichzeitig frisch und trotzdem „70ies as fuck“ zu klingen. Melodische Riffs schneiden durch die Delay- und Reverbschwaden, dass es eine Freude ist. Außerdem: Wenn du auf YouTube nach Golden Void suchst, ist das erste Ergebnis der Kanal von The Bong Druid of Mammoth Weed Mountain. Vertraue diesem wandelnden Gütesiegel und Schutzheiligen des 70ies, Prog- und Stonerrock.

10.02. Cancer Bats (cdn) / Lord Dying (us)

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In den Cancer Bats finden sich Hardcore und Metal in schönster Harmonie wieder. Auf ihrem aktuellen Album Searching for Zero hört man, dass die Nebenbeschäftigung als Bat Sabbath—richtig!, die best-benannte Black-Sabbath-Coverband—abgefärbt hat. Langsame Sludge-Nummern wie „Beelzebub“ stehen in einer Reihe mit Nackenbrechern wie „All Hail“. Genau so sollte Metalcore sein, brachial und ganz weit weg vom formualischen Breakdown+Pop-Refrain-Schema.

16.02. Tortoise (us) / Sam Prekop (us) / Blondy Brownie (bel)

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Den Sound von Tortoise in Worte zu fassen ist eine Aufgabe, die jemand anders übernehmen muss. Sie sind zwar die inoffiziellen Väter des Postrock—du kannst den Einfluss von Millions Now Living Will Never Die kaum überbewerten—aber der Begriff ist einfach viel zu eng für eine Band, die sich bei Jazz, Dub, Indie und Krautrock bedient und daraus eine neue Generation des Progressive-Rock schafft.

Am 22. Jänner haben sie the Catastrophist veröffentlicht, ihr erstes Album seit sieben Jahren, es ist auch das erste Mal, dass sie live-Vocals verwendet haben. Es ist gewohnt unklassifizierbar, also hör’s dir lieber an, anstatt zu lesen, wie schwer es mir fällt, den Sound zu beschreiben.

25.02. Basement (uk) / Tigers Jaw (us) + guests

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Noisey Staff über die Single Aquasun: Wer da nicht den Refrain verträumt mitsingt, hat kein Herz und verdient es sowieso nicht, geliebt zu werden. Ja, hier bei Noisey haben wir uns ziemlich in Basement verschaut. Zum einen, weil uns das 90ies-Alternativerock-Revival nicht schnell genug gehen kann, und zum anderen weil Popsongs, die du vor lauter(!) verzerrten Gitarren kaum mehr als solche erkennst, die besten Songs sind. Nach ihrem letzten Album Colormeinkindness haben sie 2012 eine unbestimmte Auszeit angekündigt, sich dann 2014 mit einer EP wieder gemeldet und letzten Monat ihr neues Album Promise Everything veröffentlicht. Hast du dir jemals gedacht, dass Jimmy Eat World viel besser wären, wenn sie auf diese langweiligen, unverzerrten Nummern verzichten würden? Basement haben deinen Wunsch gehört, hier geht’s zum Albumstream.

27.02. Up in Smoke vol VI: My sleeping karma (ger) / Greenleaf (swe) / Mammoth Mammoth (aus)

Die Up in Smoke Tour ist die fahrende Roadshow, die ein Lächeln auf das Gesicht eines jeden Freund des Hard-, Blues- und Stonerrocks zaubert. Die internationale Besetzung deckt alle psychedelischen Spielarten des Rocks ab. Von den hypnotischen Song-Ungetümern von My Sleeping Karma, bis zu dem Riff-Gebretter von Greenleaf und MAMMOTH MAMMOTH, die dem Blues mit Fuzzpedal auf Anschlag die nötige Härte verleihen.

Wie immer verlosen wir 2×2 Tickets, die ihr unter Nennung der jeweiligen Band an gewinnen könnt.

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