Das ist übel. Kay One hat mit seinem Freund und Trash-TV-Star Pietro Lombardi einen Song gemacht und dabei leider eine Sache vergessen: Wenn wir “Despacito” hören wollen, können wir einfach “Despacito” hören und müssen nicht auf diese billige Kopie zurückgreifen. “Senorita” als von dem Megahit inspiriert zu beschreiben, wäre die Untertreibung des Jahrtausends. Eher fühlt sich das Hören von “Senorita” so an, wie Adidas-Sneaker mit vier Streifen zu tragen. Auf einem Laufsteg. In der Überzeugung, dass es niemandem auffallen wird.
Doch das Schlimmste an “Senorita” ist nicht, dass Kay One und Pietro Lombardi auf der “Despacito”-Welle reiten. Hätte ich die Chance auf schnelles Geld, würde ich die auch nicht liegen lassen. Das Schlimmste an “Senorita” ist, dass ich den Müll verstehe, den die beiden da singen – ein Schicksal, das mir beim spanisch-sprachigen “Despacito” Gott sei Dank erspart blieb.
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“Ich geb’ dir Doubletap und like deine Bilder” – Cool Story, Bro! Ich habe absolut keine Ahnung, warum ich mir von Kay One ein gesungenes Instagram-Tutorial anhören sollte, aber irgendwer in irgendeiner Plattenfirma hat anscheinend entschieden, dass die Welt genau das braucht. Und nein Kenneth, das Wort “Bentley” reimt sich einfach nicht auf “Sexy”, egal wie sehr du es versuchst.
Doch bevor ich weiter in das trete, was da aus Kay Ones Mund trieft, sollte man nicht vergessen, dass auch Pietro Lombardi dabei ist. Seine Zeilen mindestens genauso schlimm. Alter, Pietro, dein “Señorita, sei meine Adriana Lima” ergibt überhaupt gar keinen Sinn. Das Topmodel Adriana Lima ist nichts für dich. Die Frau hat für Adidas gemodelt, die trägt Schuhe mit drei Streifen. Die hat noch nie was von dir gehört. Warum willst du also, dass die Señorita deine Adriana Lima wird? Damit sie dir keine Aufmerksamkeit schenkt? Wenn das dein Ziel ist, ist dieses Lied auf jeden Fall der beste Weg dahin.
Am Ende fasst es Dewey aus Malcolm Mittendrin noch am besten zusammen: