„I don’t want to freak you out, but I think I may be the voice of my generation. Or at least a voice. Of a generation.” (HH) © 2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved
Lena Dunham ist eine verdammt coole Frau. Sie hat für ihre 2012 erstmals ausgestrahlte Serie GIRLS einen Emmy und zwei Golden Globes bekommen, ihr Film Tiny Furnitures erhielt sogar Preise bei SXSW und zusätzlich hat sie nicht nur einen ziemlich cuten Boyfriend, sondern auch einen kuscheligen kleinen Hund—wie Instagram beweist. Das sind aber natürlich nicht unbedingt die Gründe, weshalb wir ihre Serie lieben, Preise und kleine Tiere können uns da nur bedingt überzeugen. Eine Serie, in der es um einen selbst geht, aber schon.
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Wir meinen allerdings nicht, dass man sich mit den Hauptfiguren identifizieren kann. Ganz im Gegenteil. Es ist die totale Nicht-Identifikation! Und das ist natürlich volle Absicht. Hannah Horvath ist irgendwie wie eine sehr gute Bekannte. Meistens ist es voll super mit ihr auszugehen. Sie macht dreckige Witze und kann ordentlich was trinken. Aber gleichzeitig ist sie auch die schrecklichste Person auf der Welt, mit der man niemals auf Urlaub fahren möchte, geschweige denn zusammen wohnen, weil sie alle drei Sekunden was über sich selbst sagen muss.
Mit Marnie würde man es wahrscheinlich genau diese drei Sekunden länger in einem Raum aushalten, bevor man ihr in ihren verstockten, kleinen Kontroll-Freak Hintern treten möchte. Jessa ist ein bisschen das, was man sich unter einer hängengebliebenen Hippietante vorstellt. Und Shoshanna ist von allen Drei etwas, anfangs in der Good-Girl-Phase, dann eher Good Girl Gone Bad und zum Schluss das vielleicht gemeinste Girl von allen. Also eigentlich sind eh alle ganz in Ordnung, aber so sein wie sie will man definitiv nicht.
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Im Grunde sind nämlich die Boys von GIRLS die Guten. Endlich mal Männerfiguren, die nicht nur nettes Beiwerk sind, die kommen und gehen, sobald sie als Love Interest nicht mehr gebraucht werden, sondern ihre eigenen Storylines und Character-Entwicklungen haben, die auch ganz unabhängig von den Girls stattfinden dürfen. Adam ist sicherlich der größte Sympathieträger der Serie. Er entwickelt sich vom Sex-Freak zu einem einfach echt leiwanden Typen, den wir auch ziemlich scharf finden.
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Das faszinierende und liebenswerte an der Show sind aber sowieso nicht die Charaktere, sondern viel mehr die Dinge, die sie erleben. Und wir meinen nicht nur die lustigen Parties, auf die sie gehen. Manchmal machen die Girls so schlimme Dinge, dass man sich einfach nur noch fremdschämen kann. Und es ist das ehrlichste Fremdschämen von allen, weil man das alles selbst schon mal gemacht hat. Ertappt! Total besessen von einem Typen sein, der einen x-Mal abweist? Check. Tagelang Facebook Fotos von Verflossenen durchforsten und sich selbst bemitleiden? Check. Mit dem Exfreund einer Freundin rumgeknutscht? Check. Völlig unnötigerweise Deadlines verpassen, weil das Leben gerade so viel interessanter ist? Check. Hey, in dieser Serie geht es ja um uns!
Bei vier Frauen in einer Serie muss man natürlich auch gleich an Sex and the City denken. Was aber in Sex and the City abgebildet wurde, war wie Disneyland. Alle hatten Jobs, Männer und Outfits, von denen wir heimlich geträumt haben, aber wo gleichzeitig klar war: Das wird mir einfach niemals wirklich passieren. GIRLS ist da so ziemlich das Gegenteil. Klar, wir werden vermutlich alle niemals in Greenpoint wohnen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man sich mit einem Job im Coffee-Shop über Wasser halten muss oder einem die Eltern mit 30 dann doch mal den Geldhahn abdrehen, ist ziemlich groß. Was man von Sex and the City gelernt hat, ist, dass Manolo Blahniks der größte Traum jeder Frau sind und dass die optimale Frauenfreundschaft aus „beim Frühstück über Jungs reden“ besteht. Was man von GIRLS gelernt hat, ist, dass man sich regelmäßig auf STDs testen lassen sollte und es ziemlich viel Spaß macht, nackt zu sein.
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Letzteres ist sowieso ein ganz wichtigstes Thema bei GIRLS. Ja wir freuen uns, dass wir nicht wieder Sarah Jessica Parkers ausgemergelten Pilates Körper im Fernsehen sehen müssen, sondern, dass wir daran erinnert werden, dass es noch mehr Körperformen als diese eine auf der Welt gibt. Aber da spiegelt sich natürlich wie so oft in GIRLS die Großartigkeit von Lena Dunham selbst wieder. Als sie irgendein idiotischer Modekritiker mal dafür runtermachte, dass sie sehr kurze Hosen trägt, obwohl sie OMG keine Modelbeine hat, war ihre Antwort schlicht und ergreifend: „Im going to show off my thighs until the day I die.“ Wir übrigens auch! Und wo hat es sie hingebracht: Auf das Cover der amerikanischen Vogue!
Nun aber zum Wesentlichen. Hier sind unsere drei Lieblingsfolgen aus den vergangenen Staffeln. Die könnt ihr dann auch in Graz am 3.6. und in Wien am 5.6. schauen bei den Sky GIRLS Nights (und natürlich Staffel 3 auf TNT Glitz als deutschsprachige TV-Premiere, sowie Staffel 1 und 2 auf Snap by Sky). #SkyNightGIRLS
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S01E07: Welcome to Bushwick a.k.a. the Crackcident
Was passiert: Marnie, Jessa, Hannah und Shosh gehen auf den klischeehaftesten Bushwick Rave, den man sich vorstellen kann.
Warum super: In der ersten Staffel sind sie noch richtig close, auch wenn man in dieser Folge schon merkt, das sie auseinanderdriften. Das Highlight der Folge ist Adams Frage: „Do you want me to be your fucking boyfriend?“ Manchmal ist da die Antwort einfach nur: Ja.
S02E05: One Man’s Trash
Was passiert: Hannah hat eine 1-Tages Affäre mit einem unglaublich heißen Patrick Wilson.
Wieso super: Ein unglaublich heißer Patrick Wilson. Und hier beginnt man erst so richtig zu merken, dass Lena Dunham eigentlich gar nicht will, dass man ihre Figuren mag. Denn: Hätte Hannah bloß ihren Mund gehalten, würde sie vielleicht immer noch mit dem heißen Typen in diesem Haus rumschmusen! Und eigentlich wäre so ein Leben in einem Brooklyn Brownstone gar nicht so schlecht.
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S03E07: Beach House
Was passiert: Die Girls machen einen Ausflug aufs Land. Resultat: Shoshanna Shitstorm.
Wieso super: Jede der vier zeigt hier so ein bisschen ihr wahres Gesicht. Die miesen Charakterzüge werden noch mal so richtig schön aufs Tablett geworfen. Aber: nur weil wir alle ein bisschen schreckliche Menschen sind, heißt das nicht, dass man nicht befreundet sein kann. Darum wird einem ziemlich warm ums Herz, bei dem versöhnlichen Ende.
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Falls ihr auch noch Styling-Tipps für die Sky Night GIRLS braucht, dann schaut doch bei den Video-Blogs von xKarenina oder jasminar rein. In diesen Youtube-Tutorials könnt ihr herausfinden, wie man sich im herrlich schrägen Stil von Shoshanna oder Marnie kleidet und schminkt.
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