Das Konzept ist simpel: Ein Streetfoodfestival an dem exklusive Burger angeboten werden und das Publikum dabei mit feinster Rapmusik von handverlesenen DJs beschallt wird. Seit Ende 2013 findet um den Berliner Club Prince Charles alle zwei Monate die Burgers-&-Hip Hop-Reihe statt. Dass die Reihe seit 2015 auch in der Schweiz stattfindet, ist indes kein Zufall: Der Winterthurer Severin Monn, der vor einigen Jahren nach Berlin gezogen ist, um dort sein Glück zu versuchen, ist Teil des Projekts und hat das Erfolgskonzept ins Zürcher Exil exportiert. Im Rahmen des achtjährigen Jubiläums des Clubs geht am Samstag, dem 1. Juli, die siebte Ausgabe der Burgers & Hip Hop-Reihe über die Bühne. Der richtige Zeitpunkt, um den Mann zu treffen, der für die operative Umsetzung des Event zuständig ist. Zumal, wenn er mal wieder in der Heimat verweilt.
Noisey: Burgers & Hip Hop – runtergebrochen sind das Burger und ein paar DJs. Was ist das Erfolgsrezept dieses Events?
Severin: Ich sehe einen wichtigen Faktor für den Erfolg darin, dass wir für jedes Event mit diversen Leuten zusammenarbeiten, die in der Lage sind, sich der Herausforderung zu stellen, dir den besten Burger anzubieten. Viele sind Idealisten mit freaky Ideen und hohem Qualitätsanspruch. Bei der Zubereitung ist uns die Verwendung von hochwertigen und soweit möglich lokalen Produkten ein wichtiges Anliegen. Viele dieser Parteien kommen aus der Gastronomie und haben ihre erfolgreichen Konzepte etablieren können wie der Kung Fu Burger aus Bern, die Stubä oder The Bite aus Zürich. Dazu kommen diverse Akteure aus dem Umfeld der neuen Streetfood-Bewegung oder aber man stellt sich einmalig dieser Herausforderung wie die Jungs der Freestyle Convention es gemacht haben. Alle Partner kreieren für den Event jeweils einen Burger – oft mit viel Vorarbeit und aufwendigen Konzepten – den man dann einmalig bei uns verzehren kann. Exklusivität ist also mehr als nur ein Schlagwort. Zudem kommunizieren natürlich alle Beteiligten mit in ihren Communities.
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Klingt in Berlin der Hype nach fast vier Jahren langsam ab?
Gefühlt ist der Reiz des Neuen zumindest in Berlin inzwischen durch, aber der Event hat sich trotzdem bewährt. Wir setzen uns selber immer wieder hohe Ziele und versuchen über verschiedene Themenwelten die Dynamik und den ursprünglichen Vibe der Events aufrechtzuerhalten. Wir wagen auch immer mal wieder was neues, wie zum Beispiel beim “#TACOVER” kürzlich, bei welchem sich für einmal die besten Taco Stände zu Cumbia und Latin Raps gebattlet haben. Ich denke auch diese Kombination aus Essen und gleichzeitig Feiern, schon die Tageszeit mitzunehmen und nicht erst um ein oder zwei Uhr in den Club zu kommen, ist nach wie vor sehr beliebt und sorgt für die wunderbar durchmischte Community, auf die wir zählen können. Da mischen sich gerne junge Familien mit ihren Kindern unters Publikum und sorgen generationsübergreifend für positive Vibes. Dies wiederum wirkt sich dann stark auf die Clubnacht aus, bei der sich alle wohlfühlen und vergnügen können. Selbst beim Booking spannen wir gerne diesen Bogen von den Legenden Kreuzberger Nächte bis hin zu den jungen aufstrebenden Talenten der Stadt.
Wann kamst du in Kontakt mit HipHop?
HipHop hat mich tatsächlich früh infiziert, da mein älterer Bruder schon Rap hörte. Ich erinnere mich, als wir mit der Family durch die USA gereist sind und beim Camping Ice-Cube-CDs gehört haben. Die Nachbarn sind dann entrüstet zu unseren Eltern gerannt und meinten, ob die sich bewusst seien, was wir da an Texten aufnehmen. Wir sind halt doch sehr ländlich aufgewachsen. Ziemlich früh brauchte ich dann auch einen Wechsel: Berlin war für mich zunächst aber ein kleiner Kulturschock, halt etwas ganz Anderes. Ich war mit 18 Jahren auch ziemlich überfordert.
Deshalb bist du dann erstmal zurückgekommen?
Als 18-Jähriger in Berlin in einem Umfeld von Mitte Zwanzig jährigen fühlst du dich manchmal doch etwas verloren. Das war alles super spannend, aber mir fehlte mein direktes Umfeld, Freunde und Familie. Nach meinem achtmonatigen Praktikum wollte ich dann auch zurück. Daraus hat sich aber vieles ergeben.
Jetzt lebst du aber doch wieder in Berlin.
Ja, seit vier Jahren nun fühle ich mich in Berlin zuhause. Nach meinem Studium habe ich die Chance wahrgenommen, meine erste Stelle in Berlin anzunehmen. Im ersten Jahr war ich viel unterwegs und habe vom reichhaltigen Berliner Kulturangebot profitiert. Irgendwie war dann aber auch schnell klar, dass ich da gerne selber aktiv mitmachen und beitragen möchte. In vier Jahren ist viel passiert… wie lange das so läuft, wer weiss.
Du kommst also zurück?
Wir fahren gerade eine superhohe Frequenz, da kommst du doch auch mal an deine Grenzen. Die Sommersaison ist schon komplett verplant, wie es danach aber weiter geht, weiss ich selber noch nicht genau. Wir arbeiten aktuell zu dritt als Agentur – neben Burgers & Hip Hop und unserem Raclette-Projekt “Cheesus”, mit dem wir an verschiedenen Musik- und Foodfestivals in Deutschland präsent sind, machen wir noch andere Sachen.
Was sind deine nächsten Ziele?
Kurzfristig natürlich unser zweijähriges Burgers & Hip Hop Jubiläum am Samstag in Zürich gebührend zu feiern. Darauf folgen das Splash, Feel und Melt Festival mit “Cheesus” – erstmal versuche ich also diese erlebnisreiche Zeit zu geniessen und nach dem Sommer daraus dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ein weiteres Pop-up Konzept für die Winterzeit würde uns reizen!