Haschbrownies haben schon so manchen erfahrenen Kiffer bis auf den Mond geballert. Neuerdings schlagen sie sogar auf Beerdigungen zu. Ja, auch auf Beerdigungen. Stell dir vor: Du bekundest dein Beileid, isst Brownies vom Buffet – und bist auf einmal komplett stoned. Klingt absurd, ist aber kürzlich wirklich so passiert.
Bei einer Trauerfeier in Rostock landeten am Montag 13 Trauergäste wegen einer Überdosis THC im Krankenhaus. Unter ihnen war auch die Witwe. Der Grund für den ungeplanten Rausch: Wie in dem Gasthof üblich, brachten die Angestellten den Kuchen mit. Sie hatten ihn zu Hause gebacken. Eine der Angestellten aber soll ihr Gebäck mit dem ihrer 18-jährigen Tochter verwechselt haben. Und die hatte ihre Brownies wohl mit Marihuana verfeinert.
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Doch das war nicht der einzige Zwischenfall der vergangenen Tage, bei dem Haschbrownies involviert waren. Auch in Darmstadt musste der Krankenwagen am Montag anrücken, weil sechs Gäste einer Party zu viel genascht hatten. Zwar wussten sie, dass in den Brownies Haschisch ist. Aber um die Stärke der Wirkung wussten sie offenbar nicht: Einer von ihnen aß so viel, dass er kollabierte.
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Hashbrownies sind tückisch. Schon so manche geübte Kifferin hat ein Spacecake in die Knie gezwungen. Denn oral konsumiert, dauert es deutlich länger, bis THC wirkt. Und es wirkt dann oft stärker. Und: Es knallt alles auf einmal. Rauchst du einen Joint und merkst, dass er zu stark ist, hörst du auf zu rauchen. Eventuell. Zumindest hast du die Chance dazu. Beim Brownie merkst du es erst, wenn der Rausch einsetzt – und dann ist es zu spät.
Menschen, die zu viele Haschbrownies gegessen haben, erzählen von Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Angstzuständen, Kreislaufproblemen, Lähmung oder Taubheit von Gliedmaßen. Will man alles nicht haben. Deswegen hat VICE ein paar Tipps, die das Risiko minimieren.
1. Esse keine Haschbrownies, wenn du dich unwohl fühlst
Partys erzeugen viel sozialen Druck. Alle sind locker drauf und greifen unbedarft zu. Nur du zögerst und fühlst dich wie ein Loser. Bist du aber nicht. Nimm dir die Zeit, zu entscheiden: Habe ich da wirklich Bock drauf? Wenn du die Brownies nicht essen willst, wenn du schlecht drauf oder krank bist: Lass die Haschbrownies weg. Sie könnten deinen Zustand verschlechtern – und das ist keine noch so tolle Party wert.
2. Backe Fressflash-Brownies ohne Zeug drin
Wenn du einen Brownie isst, wirst du wahrscheinlich Bock auf noch einen haben. Entweder, weil der Brownie eben lecker schmeckt und du schwer aufhören kannst. Oder, weil dein Rausch von einem Fressflash begleitet wird.
Noch mehr Haschbrownies in dich reinzustopfen, ist aber wirklich eine dumme Idee. Mach das nicht. Cleverer ist: Backe zwei Bleche Brownies und eines davon ohne Hasch. Die kannst du dir reinfahren, wenn du plötzlich Heißhunger verspürst.
3. Kenne deine Dosis und halte dich daran
Es mag dir vielleicht uncool erscheinen, auf der Party zu fragen: “Yo, wie viel ist denn da eigentlich drin?” Aber es ist cooler, einmal ein Mathe-Nerd zu sein, als sabbernd und mit verdrehten Augen auf dem Sofa zu hängen. Also: Informiere dich vorher über die Dosis, die für dein Körpergewicht ausreicht und den Inhalt der Brownies, errechne den Haschisch-Gehalt deines Stückes und bleibe dabei. Wirklich: Bleibe dabei.
4. Geduld
Egal, was für ein erfahrener Konsument du bist: Cannabis zu essen wirkt anders, als es zu rauchen. Zwischen 30 Minuten und zwei Stunden vergehen, bis dein Rausch beginnt. Das hängt davon ab, wie viel du vorher schon gegessen hast und wie fix deine Verdauung ist. Warte diese Zeit also unbedingt ab, bevor du noch einen zweiten oder dritten Brownie nachlegst.
5. Trinke O-Saft
Wenn du merkst, dass das THC stärker kickt, als du wolltest, kann Vitamin C helfen – das berichten zumindest andere Cannabis-Konsumierende, auch wenn es noch keine wissenschaftlichen Studien dazu gibt. Vitamin C steckt etwa in Orangen, Zitronen und Kiwis. Trinke also Orangensaft, wenn dir unwohl ist.
6. Achtet aufeinander
Wahrscheinlich isst du die Brownies nicht alleine. Vielleicht haben sich die anderen nicht vorher informiert. Dann teile dein Wissen mit ihnen – und sag ihnen auch, wenn sie dabei sind, zu viel zu nehmen.
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