Die Beziehung zwischen Skateboardern und Fotografen ist seit jeher eng. Künstler wie Glen E. Friedman, Grant Brittain oder Mike Blabac haben mit ihren Bildern den Sport mitgeprägt und dazu beigetragen, ihn zu dem globalen Phänomen zu machen, das er heute ist. Aber genau wie Skaten bis heute eine Männerdomäne ist, gilt das gleiche für die Skate-Fotografie. Seit einigen Jahren zeichnet sich allerdings eine Veränderung ab: Nicht nur wächst die Zahl der Skaterinnen stetig, sondern mit ihnen auch der Frauenanteil hinter der Kamera.
Als ich 2012 anfing, Skatewettkämpfe für Frauen zu dokumentieren, war ich eine von wenigen Presseleuten vor Ort. Seitdem hat die Szene große Sprünge gemacht. Vergangenen September beim Street-League-Event in Los Angeles war ich beeindruckt von den vielen Fotografinnen, die dort arbeiteten. Eine von ihnen war Nam-Chi Van, die in den vergangenen vier Jahren einen Großteil der X-Games- und Street-League-Veranstaltungen fotografiert hat. Auch ihr ist aufgefallen, dass es in letzter Zeit viel mehr Fotografinnen gibt: “Ich habe so viel mehr Frauen getroffen, die das Gleiche zu machen versuchen wie ich. Es ist wirklich cool, die Community wachsen zu sehen.”
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Fotos von Frauen wie Nam-Chi haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Skaten in den vergangenen Jahren bei Mädchen und jungen Frauen so beliebt geworden ist. Dazwischen besteht ein direkter Zusammenhang. “Wir müssen andere, die noch nicht skateboarden, davon überzeugen, dass Skaterinnen wichtig sind”, sagt Nam-Chi. “Viele Leute denken: ‘Mädchen können keinen Kickflip.’ Aber wenn wir Material von einer Skaterin in Umlauf bringen, die einen Lipslide auf einer riesigen Rail macht oder einen Hardflip über zehn Stufen, dann wird das Wirklichkeit.”
Olga Aguilar, eine andere Fotografin, sagt es so: “Fotos sind wichtig, weil sie andere Frauen inspirieren, bei den Wettkämpfen mitzumischen.”
Zorah Olivia, deren Porträts der Skateboarder Andrew Reynolds und Kader Sylla in der Augustausgabe von Thrasher erschienen sind, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Bei ihrem ersten Wettkampf, den X Games 2015 in Austin, Texas, “war ich die einzige, die die Frauenveranstaltungen fotografiert hat”, erzählt sie. Seitdem ist aber auch ihr ein gesteigertes Interesse an skatenden Frauen aufgefallen. “In so kurzer Zeit hat sich so viel geändert. Es wird immer besser.”

Die Australierin Sarah Huston arbeitet ebenfalls hart daran, Skaterinnen ins Rampenlicht zu rücken. Sie gründete “Yeah Girl”, eine jährliche Ausstellung mit Bildern von Skaterinnen, fotografiert von Fotografinnen. “Weil Mädchen jetzt sichtbare Vorbilder haben, hat auch die Zahl der skatenden Mädchen zugenommen”, sagt sie. “Versteh mich nicht falsch, Ungleichheit existiert weiterhin und es ist richtig hart für Frauen, sich einen Namen im Skateboarden zu machen, aber wir haben die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht.”
Hier sind noch mehr Bilder der besten Skate-Fotografinnen:









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