Ich stamme aus Florida und habe in meinem Leben deswegen schon eine ganze Menge wilde Mädels getroffen. Ein Mädchen wie Ratchet Regi, die selbsternannte „schäbigste Stripperin von Orlando”, war da jedoch noch nie dabei. Sie kuschelt mit Schlangen, spritzt Schokolade aus ihrer Vagina, räkelt sich in Freiluft-Stripclubs an der Stange und bringt anderen Frauen das Twerken bei. Ihre Bibliothekarin-Brille ist dabei ihr ständiger Begleiter. Ursprünglich stammt Regie aus Kansas, aber jetzt ist sie die Königin des Sausage Castles, die Party-Hochburg Zentralfloridas, wo von Mike Busey veranstaltete Saufgelage an der Tagesordnung stehen.
Ich traf Regi das erste Mal letzten Sommer beim Gathering of the Juggalos. Dort konnte ich beobachten, wie sie einem 230 Kilo schweren Mann einen „Lap-band Dance” verpasste. DJ Paul von Da Mafia 6ix stellte ein Video dieser schmierigen Angelegenheit ins Internet—das Ganze ging dank Berichterstattungen von TMZ, MTV und weiteren Medienkanälen viral.
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Für jeden, der Regi kennt, war es keine Überraschung, dass ein solches Video auftauchte und im ganzen Internet verbreitet wurde. Als ich sie und Mike im Oktober besuchte, berichteten mir mehrere Bewohner des Sausage Castles vollen Lobes von Regis Schamlosigkeit—man muss hier bedenken, dass diese Leute schon einiges an Obszönitäten gewohnt sind. Mir sind Geschichten zu Ohren gekommen, in denen Regis Schäbigkeit schon fast mystische Ausmaße annahm. Ein Beispiel hierfür wäre das eine Mal, als sie es sich von der lesbischen Sausage-Castle-Bewohnerin Kace mit einer Bierflasche besorgen ließ, um den Traffic des Internet-Livestreams nach oben zu treiben.
Aber trotz ihres anzüglichen Rufs beschreibt Regi ihr leben als „sehr chillig, denn im Sausage Castle geht jetzt nicht die ganze Zeit die Post ab.” Sie verbringt auch viel Zeit damit, mit ihren Mitbewohnern fernzusehen und in Boxershorts in ihrem Schlafzimmer abzuhängen, wo ein riesiges Illuminaten-Auge an die Wand gemalt wurde.
„Regi hat ihre Seele an die Illuminaten verkauft”, erzählt Mike. „Deswegen ist sie jetzt so bekannt.”
Vor zwei Jahren war Regi zum ersten Mal im Sausage Castle. Ein paar ihrer Freunde luden sie auf eine von Mikes Partys ein: „Dort wird richtig die Sau rausgelassen, Regi! Du wirst gefickt! Mike wird versuchen, dich durchzunehmen!”
Sie betrat das Haus und dachte sich: „Ich darf hier nicht einschlafen. Bei diesen Schlampen werde ich auf keinen Fall bleiben.” Oben traf sie dann auf Mike, der sie Kace vorstelle. Kace ist eine Lesbe, die als Kellnerin arbeitet und schon seit mehreren Jahren im Sausage Castle lebt. Regie dachte sich: „Sie wohnt hier? Sie ist so hübsch! Wird sie hier vergewaltigt?” Dann wurde ihr klar, dass Frauen im Sausage Castle eine wichtigere Rolle spielen als die Männer. Mike hängt nichtmal gerne mit Typen ab.
„Bei irgendwelchen dahergelaufenen Kerlen werde ich zur Diva”, erklärt mir Mike bei meinem Besuch. „Ich sage den Mädels dann, dass sie die Typen ja nicht ranlassen sollen. Die sind nur wegen einer Sache hier und genau die sollen sie nicht bekommen. Hier basiert alles auf einem Belohnungssystem.”
Regi hatte eigentlich nie vor, ins Sausage Castle zu ziehen. Sie wollte einfach nur Party machen. Aber Freaks wie sie werden von diesem Ort magisch angezogen. Nach einer von Mikes ausufernden Feiern wurde sie zu einer permanenten Attraktion des Castles. Eigentlich hatte sie vor, nach der Party mit einem betrunknen Juggalo nach Hause zu fahren und dort schmuddeligen Sex zu haben. Der Typ baute allerdings einen Unfall und brach sich dabei den Rücken. Regi kroch aus dem Autowrack und lief einfach zurück zum Sausage Castle—sonst hatte sie keine Optionen.
Seitdem ist sie dort zu Hause.
„Diese Bitch ist eine Vampir-Stripperin”, sagt Mike. „Sie ist unsterblich. Zigarette, Schwänze und Juggalo-Autos können ihr nichts anhaben.”
Nach ihrem Einzug wurde Regi zum Star der Sausage Castle-Shows und zu Mikes inoffiziellem Schäbigkeits-Sidekick. Sie ist jedoch nicht die erste „Busey Beauty”, die im Mittelpunkt der Party steht. Von 2009 bis 2010 war eine Landpomeranze namens Buck-50 der Publikumsmagnet des Castles. Sie erfand zum Beispiel das berüchtigte „Arsch-Omelette”: Dabei wird einer Person ein Ei ins Arschloch geschossen.
„Sie war das schäbigste ,Ich-scheiß-auf-alles’-Mädchen aus Tennessee”, erklärt Mike. Als jedoch 12 Pack aus der Fernsehserie I Love New York ins Castle zog und Buck-50 schwängerte, verließen die Beiden zusammen die Partyhöhle, um ihr Kind großzuziehen.
Auch wenn Regi dem Sausage Castle zu mehr Bekanntheit und Publicity verhilft als Buck-50 es jemals getan hat, macht sie trotzdem Mike für den Erfolg verantwortlich. Die anderen Bewohner sagen jedoch, dass auch sie auf ihre Weise sehr wichtig ist.
„Schauen wir uns doch mal die ganze Dynamik des Hauses an. Da haben wir Mike, quasi der Vater des Ganzen”, erklärt Kace. „Dann gibt es aber auch Regi, die schäbige Bitch, die mit ihrer Vagina anstellt, was sie will.”
Anders als bei den meisten Menschen hört die Arbeit für Regi nie auf. Hauptsächlich ist sie als Stripperin in einem Edelclub nahe des Flughafens von Orlando tätig. Aber selbst in ihrer Freizeit liebt sie es, wilde Sex-Fantasien auszuleben. Als ich drei Tage lang im Sausage Castle gewohnt habe, fing sie oft einfach so das Strippen an. Die abgefahrenste ihrer vielen spontanen Strip-Sessions war zuerst eigentlich nur ein ziemlich harmloses Dance-Battle zwischen ihr und einem Typen namens Gay Aaron, der ab und an im Castle wohnt, um von den Drogen wegzukommen.
Irgendjemand legte Britney Spears „I’m a Slave 4 U” auf und das Getanze wurde plötzlich viel intensiver. Ich weiß nicht genau, wo das Tier herkam, aber auf einmal spielte Regi mit einer lebendigen Schlange herum. Nach und nach entledigte sie sich all ihrer Klamotten und war schließlich splitternackt. Dann fing die „Busey Beauty”-Anwärterin Liz ebenfalls mit dem Tanzen und Strippen an.
Wie die meisten alternativen Familien sind auch die Bewohner des Sausage Castles Neulingen gegenüber erst einmal etwas skeptisch. Deswegen führte Regi Liz direkt nach unten ins Wohnzimmer, in dem sich eine große Bühne mit Strip-Stangen befindet. Dort musste sich Liz im Strippen beweisen, damit entschieden werden konnte, ob sie in die Gruppe passt. Der Rest der Bewohner sah sich das Ganze von den Kirchenbänken aus an und wurde Zeuge, wie Regi Liz beibrachte, auf der Bühne ordentlich mit ihrem Arsch zu wackeln.
„Eins und zwei und drei und vier”, ruft Regi. „Ich hab den ganzen Tag Zeit! Ich zeige dir, wie du die ganze Nacht durchtwerkst!”
Die beiden Mädels fingen dann an, sich zusammen an den Strip-Stangen zu räkeln. Liz bearbeitete den unteren Teil und die Familie feuerte sie dabei mit „Fick die Stange!”-Rufen an. Es folgte die einzig logische Konsequenz dieses abgedrehten Moments: Mike wies Regi an, Lizes Arschloch zu lecken. Liz gehorchte, beugte sich vornüber und streckte ihren Hintern in die Luft. Regi fuhr ihre Zunge aus und steckte sie ohne Umschweife in den braunen Salon, der sich vor ihr auftat.
In diesem Moment war ich mich sicher, dass Regi genau in ihrem Element war. Ein spontaner Rimjob vor einer Meute johlender Degenerierter? Regis Daseinszweck!
„Mike ermöglicht es mir jeden verdammten Tag, meine Schäbigkeit zu feiern”, sagt sie abschließend noch zu mir.