Jede Woche werde ich euch hier mit Insiderinfos zum Treiben auf Ibiza versorgen—alles aus erster Hand, persönlich und mit exklusivem Einblick hinter die Kulissen. Dann werde ich mein +1 auswählen, um euch das schlagende Herz der weißen Insel vorzustellen: die Menschen. Am Schluss gibt es noch den Track, der mich die ganze Woche begleitet hat. Warum ich das mache? Hier ist so viel los und man tendiert auf dieser schnelllebigen Party-Insel leicht dazu, vieles wieder zu vergessen. Auch deswegen möchte ich alles aufschreiben, damit ich mich daran erinnern und es mit euch teilen kann.
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Letzte Woche hatte ich mal wieder Hamburger Besuch im Pacha. Mein alter Freund Oliver Huntemann war die +1 meiner Solomun+1 Party. Ich bin schon lange ein großer Fan von ihm und seit Jahrzehnten ist er in der Szene dabei. Besonders seine letzten Produktionen sind wirklich klasse. Darüber hinaus überrascht er mich immer wieder mit der Auswahl seiner Tracks—was er spielt, passt natürlich immer zu seinem Stil, aber hat dann oft noch so einen Dreh, der mich dann immer ganz unerwartet packt. Das und die Tatsache, dass er ein unglaublich netter Typ ist, sorgte natürlich dafür, dass ich mich total auf das B2B-Set mit ihm gefreut habe, mit dem wir jeden Sonntag die Party beenden.
Die Nacht im Pacha war einfach unglaublich. Wir waren so gut drauf, dass wir danach noch in einen kleinen Kellerclub gegangen sind, um dort bis Mittags weiter B2B zu spielen—großartig!
Die Geschichte hinter dem Anzug:
Ich hatte Bent erst einmal gesehen, bevor wir uns auf Ibiza wieder über den Weg gelaufen sind. Er ist ein guter Freund von Freunden von mir und ich mag die Anzüge, die er mit seinem Label macht. Und als wir vor Kurzem auf die Idee kamen, dass man ein DJ Mag-Cover-Shooting zur Abwechslung auch mal im Anzug machen kann, war natürlich sofort klar, dass wir ihn fragen.
Ich würde Bent als ein echtes Original beschreiben—ein ziemlich verrücktes. Ich glaube, so viele Mode-Designer gibt es nicht, die auf der DJ-Kanzel im Pacha ihr T-Shirt ausziehen, es über dem Kopf kreisen lassen, dabei total ausrasten und mir, während der Laden gerade abhebt, noch ins Ohr schreien: „Ist das alles, was du drauf hast?!? Echt jetzt—mehr geht nicht?!?”
Ich mag seinen Style, ich glaube es war das erste Mal für ihn, dass er auf Ibiza Party gemacht hat, und dann ging das auch gleich bis mittags. Am nächsten Tag sind wir zusammen in so einen Wellness-Tempel gegangen. Dort war ich schon wieder von ihm beeindruckt, denn sein ganzer Rücken war mit der Geschichte von Moby Dick tätowiert, „Nennt mich Ismael …”
Mein Gast der Woche: Bent Angelo Jensen
Wie heißt du?
Bent Angelo Jensen aka Herr von Eden.
Wo kommst du her?
Meine Familie kommt aus Italien, ich bin in Dänemark geboren, lebe in Deutschland und ziehe gerade nach London.
Warum Ibiza?
Es gibt wahrscheinlich auf der ganzen Welt nichts Vergleichbares! Innerhalb von zweienhalb Stunden kannst du hier ziemlich einzigartige Orte der Freude erreichen.
Warum eine Solomun-Party?
Das war mir ein besonderes Vergnügen, weil ich Mladen aus Hamburg kenne und er wirklich weiß, wie man einen Laden abfackelt.
Was machst du nach diesem Interview tun?
Weiter arbeiten für meine Läden in Hamburg, Köln und Berlin …
Bent über Partys mit Solomun
Ich war nun zum zweiten Mal auf Ibiza und zum ersten Mal in einem Club. Und ich muss schon sagen, dass ich positiv überrascht war. Ich hatte vorher Bilder im Kopf von russischen Oligarchen im VIP-Bereich—von vulgärer Dekadenz und nervigem Rumgeprolle. Aber die Leute waren tatsächlich ziemlich cool—auch wenn sie offensichtlich mehr Geld haben als die meisten anderen Menschen. Und der Vibe im ganzen Club war einfach der Vibe einer tollen Party.
Ich muss auch sagen: diesen großen Kerl bei der Arbeit zu beobachten, wie er in Wallung gerät und irgendwann den ganzen Raum mit sich zieht, war schon wirklich beeindruckend. Und außerdem haben wir einen sehr ähnlichen Humor. In dem Wellness-Resort habe ich ein Foto von ihm für meine persönliche Hall of Fame gemacht. Das war das schnellste Foto-Shooting aller Zeiten. Nach zwei Minuten war es schon passiert und ich freue mich natürlich, dass er jetzt neben großartigen anderen Künstlern wie DJ Koze oder Âme steht.
Die Afterparty in diesem Kellerclub fand ich auch interessant, aber irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und musste nach Hause. Als ich mich von seiner Gang verabschiedet habe—die saßen draußen auf einer wunderschönen weißen Treppe in der Sonne—kotzte gerade ein Gast auf die Stufen. Für mich das perfekte Abschlussbild eines besonderen Trips.
Solomuns Track der Woche:
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