SoundCloud entlässt über 40 Prozent seiner Angestellten

Foto: Justin Faust

SoundCloud hat gestern durch einen Blogpost von Gründer Alex Ljung bekanntgegeben, dass die Streamingplattform über 40 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen musste und die Büros in San Francisco und London schließen wird. Damit bleiben nur noch der Gründungsstandort Berlin und das Office in New York erhalten. Laut dem Statement ist dieser Schritt nötig, um das Unternehmen endlich profitabel zu machen. Seit 2010 haben die Berliner einen Verlust von fast 132 Millionen Euro eingefahren, etwas über 51 Millionen davon alleine im letzten Jahr.

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SoundCloud hatte bereits länger damit zu kämpfen, nicht mit dem Wachstum von den Branchengrößen Spotify und Apple Music mithalten zu können. Letztes Jahr startete das Berliner Startup mit SoundCloud Go einen eigenen Bezahldienst, bei dem allerdings nie offengelegt wurde, von vielen Leuten er tatsächlich genutzt wird. Daher ist anzunehmen, dass die Abonnenten-Zahlen weit unter denen der Konkurrenz lagen.


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Das lag auch an anderen Fokus von SoundCloud. Im Gegensatz zu Apple, Spotify und Co. setzten die Berliner nicht auf Alben oder komplette Kataloge mehr oder weniger bekannter Künstler, sondern legten den Fokus vor allem auf Mixtapes, DJ-Sets und einzelne Songs.

Bereits im September letzten Jahres gab es Gerüchte, dass Spotify SoundCloud übernehmen wollte, um das Portfolio zu erweitern. Doch schon im Dezember wurde bekannt, dass Spotify die Kosten von über 700 Millionen Dollar zu hoch waren. Im Januar lag der Preis in Übernahmegesprächen mit Google laut Gerüchten bereits nur noch bei 500 Millionen Dollar. Ähnlich wie YouTube hatte SoundCloud auch immer wieder mit Copyright-Problemen zu kämpfen. So traf es selbst Branchengrößen wie Chet Faker, der seinen eigenen Song nicht hochladen durfte.

Wir hoffen, dass SoundCloud durch diesen drastischen Schritt überleben kann, da der Musiklandschaft sonst eine Plattform abhanden kommt, die Künstlern aller Bekanntheitsgrade das Experimentieren so einfach machte, wie kaum eine andere.

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