Fall to Outta Space—Die Arenatermine im Noiseptember

Sunn o))) | Foto via flickr | Antti T. Nissinen | CC BY 2.0

“Das ist ja nur Lärm”, jaja, das Argument kennst du und es interessiert auch niemanden. Was mich etwas stutzig macht, ist, dass der Umkehrschluss auch funktioniert. Ich habe der Baustelle vor meinem Fenster eine halbe Stunde lang zugehört; und es war verdammt geil. Die Asphalt-Bodenstampfer-Maschine gibt mehr Gas als jede Industrial-Noise-Band. Die undeutlichen Schreie im Bauarbeiter-Kauderwelsch über dieser Lärmkulisse klingen viel härter als gekünstelte Growls und pig-sqeals.

Es ist nur schwierig, dich nicht als kompletter Vollidiot zu sehen, wenn du dich am Kinn kratzt, aufmerksam der Baustelle zuhörst und dir über den künstlerischen Wert dieser Aufführung Gedanken machst.

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01.09. THE FLYING EYES (us) / HIGH BRIAN (aut)

Foto via bandcamp

Psychedelic-Heavy-Blues-Folk-Rock. Passt, das muss reichen. Wie soll ich auch in einem kohärenten Satz den Sound einer Band beschreiben, die auf jedem Album in einer neuen Geschmacksrichtung daher kommt?

Wenn dir im Song da unten der Folk-Einschlag zu viel ist, vergiss nicht, dass sie genau so gut den Bass verzerren und im Kopfnicker-Tempo die Gitarren dröhnen lassen können. Beweisstück A: Under Iron Feet“.

05.09. SUNN O))) (us) / BIG BRAVE (cdn)

Foto via sun.southernlord.com

Drone ist ein zwiespältiges Genre. Daheim auf Zimmerlautstärke schafft es nettes Ambiente, als ob jemand Regen aufgenommen und durch eine Signallkette aus 20 Verzerrern geschickt hat. Wenn du deine Aufmerksamkeitsspanne durch jahrelangen ausufernden Medienkonsum auf die Länge von Werbespots und Grindcore-Nummern verringert hast, blendest du diesen Sound irgendwann aus.

Aber live! LIVE! Wenn die atemberaubende Lautstärke von Sunn o))) jegliche bewussten Gedanken verdrängt und deine gesamte Wahrnehmung nur noch aus imposanten Lärm besteht, erschließt sich der Sinn dieser Musik.

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07.09. FÖLLAKZOID (chl) / LA HELL GANG (chl)

Foto via bandcamp

1. Trance (Zustand) ist gut

2. Trance (Genre) nicht

Diese poetische Dichotomie zerreißt deinen Psychedelica-affinen Verstand, aber nachdem du deine Seele dem Rock’n’Roll und/oder Satan verschrieben hast, ist ein Goa-Wochenende im Wald mit einem Haufen Hippies nicht vereinbar mit deinen Werten.

Genau für solche Fälle gibt es Föllakzoid; speziell ihr letztes Album III. Ihr reduzierter Krautrock erschafft mit repetitiven Beats und experimenteller Elektronik ein Gefühl von Instant-Trance.

22.09. YAWNING MAN (us) / LSD & THE SEARCH FOR GOD (us)

Foto via roadtriptoouttaspace.com

Yawning Man kommen noch aus der Zeit, als ein paar Weirdos (sie) gerade anfingen in der kalifornischen Wüste ihre Verstärker mit Benzingeneratoren zu betreiben und auf irgendwelchen Psychedelica endlos zu jammen. Du kannst ihren Platz in der Palm Desert Stonerrock Szene gar nicht hoch genug einschätzen.

Jetzt gerade vor ein paar Tagen haben sie endlich—wir warten schon sechs Jahre—ihr neues Album Historical Graffiti veöffentlicht.

24.09. HASS (ger)

Foto via aggressivepunkproduktionen.de

Hass sind so alt wie der Punkrock selbst und obwohl sie 2000 mit Endstation eigentlich aufgehört haben—und 2007 kurz unaufgelöst waren—, haben sie das kollektive Bedürfnis der Welt für Deutschpunk-Reunions erhört.

26.09. NOTHING (us)

foto via bandcamp

Wenn du dich durch die tausenden Shoegaze-Alben hörst, die von der Musikpresse ausnahmslos als majestätische Gitarrenwände durchzogen von ätherischen Melodien angepriesen werden (sorry), kommt irgendwann der Punkt, an dem du dich nach nichts mehr sehnst als einen Drummer, der anständig reinknüppelt.

Deshalb: Wenn du Shoegaze hören willst, dann holst du dir am besten ein paar Punks.

zB. Nothing

Wie immer verlosen wir 2×2 Tickets, die ihr unter Nennung der jeweiligen Band an gewinnen könnt.

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