Foto mit freundlicher Genehmigung von Joseph Gross Galley
Die Joseph Gross Gallery in New York stellte vor Kurzem ein zweieinhalb Meter großes Aktporträt des Malers und Bildhauers Ted Lawson aus, das nicht der Künstler selbst, sondern ein von ihm programmierter Roboter gezeichnet hatte—und zwar mit seinem eigenen Blut. Lawson hatte das Werk mit den Titel Ghost in the Machine geschaffen, indem er seinen Körper fotografiert und das Bild dann in Vektoren und schließlich Code umgerechnet hatte, sodass eine sogenannte per CNC (Computerized Numerical Control, auf Deutsch computergestützte numerische Steuerung) betriebene Fräsmaschine die Daten in ein Gemälde rückverwandeln konnte. Statt aber einen Stift und Tinte zu benutzen, schuf die autonome Maschine das Kunstwerk, indem sie Blut aus einem am Arm des Künstlers befestigten Infusionsschlauch zog.
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„Ich bin ganz sicher nicht die erste Person, die mit Blut ein Selbstporträt gezeichnet hat. Aber soweit ich weiß, ist es das erste von einem Computer hergestellte Blutselfie, das es gibt”, sagte mir Lawson.
Er sagte, er „versuche, eine klare Verbindung zwischen Selbst und Maschine, Künstler und Technologie herzustellen … Ein derart intimes Verhältnis mit der Maschine und den Materialien einzugehen, streicht diese Verbindung heraus und macht es schwer, die Arbeit einfach zu duplizieren, selbst wenn man Zugang zu derselben Technik hat.”