Vardys Schwalben-Platzverweis beweist, warum englischer Fußball ehrlicher ist

Beim gestrigen Premier-League-Topspiel zwischen Leicester City und West Ham United (2:2) kam es in der 56. Minute zu einer strittigen Szene. Jamie Vardy hob im Strafraum ab und kassierte für die vermeintliche Schwalbe eine Gelbe Karte. Es war seine zweite des Spiels, weswegen der Goalgetter vom Platz musste.

Ob es nun eine Schwalbe war, darüber lässt sich streiten. Fakt ist, er hebt verdammt theatralisch ab und fädelt bewusst ein. Elfer darf man definitiv nicht geben, eine Gelbe Karte aber wohl auch nicht—zumindest aus Bundesliga-Sicht. Ende der Diskussion? Nicht unbedingt. Denn die Schiedsrichterentscheidung bietet noch eine weitere Lesart.

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Leicester City ist aktuell Everybody’s Darling. Ein solches Fußballmärchen schafft natürlich reichlich Sympathiepunkte. Fast jeder will, dass Leicester Meister wird. Darum tut es gerade gut zu sehen, dass sich die englischen Schiedsrichter nicht der Masse beugen und Leicester einfach zur Meisterschaft durchwinken, sondern dem englischen Fußball treu bleiben. Soll heißen: sein Hart-aber-fair-Image verteidigen und Theatralik konsequent abstrafen. Selbst dann, wenn der Lieblingsstürmer der Nation in der entscheidenden Phase der Saison gesperrt wird.

Übrigens: Vardy soll laut Telegraph-Informationen nach seinem Platzverweis zum Schiedsrichter „You fucking cunt” gesagt haben. Darum droht ihm jetzt eine deutlich längere Strafe.