Hey Fellow Kids! Kennt ihr eigentlich noch Rage Comics?

"Never give up on your memes", haben wir einst gesagt und dachten, Witze aus dem Internet hätten kein Ablaufdatum. Wie naiv wir doch waren. Denn die Wahrheit ist, liebe Freunde, wir haben unsere Memes schon vor langer Zeit aufgegeben – weil ihre Haltbarkeit längst überschritten ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Internet überraschenderweise nicht stehengeblieben ist.

Heutzutage kann ein Meme alles sein: Eine Frau mit Chewbacca-Maske, Peter L. Eppinger im Allgemeinen, das Thema der Deutsch-Matura, jeder einzelne Moment der Oscar-Verleihung, defekte Wahlkarten oder sowas wie "Gangnam Style". Früher – oder besser gesagt: "seinerzeit" – war das, was wir als Meme verstanden haben, jedoch etwas sehr Konkretes: nämlich ein schlecht gezeichneter Schwarzweiß-Comic auf 4chan oder 9GAG. Rage Faces, wie etwa der "Y U NO"-Guy, tauchten regelmäßig in unseren Timelines, auf T-Shirts, Jutebeuteln, Titelseiten und kurzzeitig sogar in der Gastronomie auf.

Aber weil eben auch Internet-Schmähs einen Bart bekommen können, bleibt uns heute nur die Erkenntnis, dass Rage Comics wohl so etwas wie die Millennial-Version von Stenographie sind: eine Sprache, die junge Leute nicht mehr sprechen. Zur Verdeutlichung haben Teenager im Alter von 13 bzw. 14 Jahren getrennt voneinander mit unseren Lieblings-Memes von damals konfrontiert. Was ihnen dazu einfiel, lest ihr hier.

Tristan: Der sieht aus, als ob er irgendwas dumm finden würde. So, als ob jemand gerade einen schlechten Witz erzählt hat und er davon genervt ist. Warum schielt der so?

Matthias: Ich denke, der sagt so was wie: "Really, du Opfer?"

Sarah: Abgefuckt, genervt und wütend – das ist alles, was mir dazu einfällt.

Simon: Sieht irgendwie abgefuckt aus.

Tim: Kenn ich. Den verwendet man, wenn man lange auf etwas starrt oder beleidigt ist.

Tristan: Hm, vielleicht ein ironisches Lachen? Ich würde den wohl am ehesten verwenden, wenn jemand einen schlechten Witz macht – um diese Person dann auszulachen.

Matthias: Ich würde sagen, der ist einfach gut gelaunt.

Sarah: Der ist gut drauf. Den würde ich mit am ehesten mit Freude verbinden.

Simon: Er sieht aus, als würde er sagen: "Das glaubst auch nur du!" Oder er lacht einfach ironisch.

Tim: Ich würde es einsetzen bei einem lustigen oder relativ flachem Witz.

Tristan: Hm. Ich würde sagen, das ist jemand, der über etwas nachdenkt.

Matthias: Er wirkt klug. Gleichzeitig auch angeberisch.

Sarah: Das ist jemand, der sich … über gewisse Sachen Gedanken macht.

Simon: Gentleman. Like a boss.

Tim: Auf diesem Meme sieht man jemanden, der "fühlt", dass er etwas richtig gemacht hat. Jemand, der sagt: "Ah, war doch kein Problem, für mich easy" und so weiter. Sehe ich aber nur relativ selten. Ich würde sagen, den verwendet man, wenn jemand etwas Schweres gut macht oder etwas weiß, was er eigentlich noch nicht gelernt hat und diese richtige Antwort relativ unerwartet kommen würde.

Tristan: Den hab ich schon mal gesehen. Der ist sehr hässlich – ich würde sagen, der steht für irgendetwas Schreckliches.

Matthias: Er wirkt irgendwie verrückt, irgendwie komisch.

Sarah: Der sieht aus, als ob er jemanden verarscht hätte oder irgendwelche unüberlegten Sachen macht.

Simon: Lololol.

Tim: Das ist einfach ein Meme, das man kennt. Aber ich weiß gerade echt nicht, wo ich es einsetzen würde.

Tristan: Der ist grantig. Er schaut aus, als ob er sauer wäre.

Matthias: Er ist genervt. Grimmig sieht er aus.

Sarah: Ich glaub, der ist wütend. Sieht aus, wie jemand, der auf Rache aus ist.

Simon: Angefressen und verärgert.

Tim: Das ist ein Beleidigter, der jeden schlagen würde.

Tristan: Der sieht traurig aus. Vielleicht sogar verbittert. So, als ob er gerade eine Fünf geschrieben hätte.

Matthias: Den verwendet man wahrscheinlich, wenn man traurig oder verletzt ist.

Sarah: Der sieht traurig und auch ein bisschen nachdenklich aus.

Simon: Das ist der, der sagt: "Feels bad, man."

Tim: Damit würde ich Freunde verarschen, die bei einem Spiel gegen mich verloren haben.

Tristan: Sieht aus wie Obama. Er wirkt stolz. Hinterfragend, aber stolz.

Matthias: Hm. Der ist enttäuscht. Und traurig.

Sarah: Der interessiert sich für nichts – er denkt sich so: "I don't give a fuck".

Simon: Das ist Obama. Er sagt: "Not bad."

Tim: Der Obama. Den nimmt man, wenn jemand lustig sein will und dann doch plötzlich als Verlierer dasteht und gerade gestorben ist.

Tristan: Das ist, glaube ich, einfach so ein einsamer Beobachter im Schatten.

Matthias: Der ist angsteinflößend!

Sarah: Ich würde sagen, er ist allein, traurig und genervt.

Simon: Der ist stiller Beobachter. Wirkt irgendwie enttäuscht – und gruselig.

Tim: Das sehe ich wirklich fast nie und weiss auch nicht, wo ich es verwenden sollte.

Tristan: Ist das Jackie Chan? Er sieht aus, als ob er sagen würde: "Bist du blöd?"

Matthias: Den würde ich verwenden, um so was zu sagen wie "WTF?"

Sarah: Das ist Jackie Chan! Der ist echt abgefuckt und genervt. Er kann die Situation nicht glauben.

Simon: Ich glaube, den benutzt man, um damit zu sagen: "But why?"

Tim: Wenn jemand etwas richtig Dummes macht, dann hätte ich diesen Gesichtsausdruck.

Tristan: Der ist richtig am Ausrasten. Er ist verzweifelt und denkt sich: "Was ist bloß los mit dir?"

Matthias: Ich würde sagen, der ist einfach wütend. Vielleicht auch verrückt.

Sarah: Er ist wahrscheinlich gerade am Schreien und begreift einfach nicht, warum jemand etwas getan hat.

Simon: Der sieht richtig wütend aus.

Tim: Das verwende ich, wenn ich vor Wut platze, weil meine Team-Partner mal wieder richtig schlecht sind.

Tristan: Den kenne ich von solchen Instagram-Seiten, die Memes posten. Den verwendet man, wenn man jemandem einen Streich spielt.

Matthias: Trollface.

Sarah: Trollface.

Simon: Trollface.

Tim: Das altbekannte Trollface. Trololol. Das verwendet man, wenn man jemanden verarscht.

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