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Was zur Hölle spuckt der Drache im 'Game of Thrones' – Staffelfinale? Eine chemische Analyse

Das Geheimnis hinter seiner massiven Zerstörungskraft könnte einen Namen haben: Dicyanoethin.

Warnung: Dieser Artikel enthält Spoiler für die siebte Staffel von 'Game of Thrones'.

Der Drache Viserion aus Game of Thrones hielt sich bisher eher im Hintergrund. Im Rampenlicht stand vielmehr sein Bruder Drogon, einer der Drachen, die auf magische Weise in der ersten Staffel von GoT von Daenerys Targaryen ausgebrütet wurden. Doch im Staffelfinale katapultierte sich Viserion mit einem großen Knall in den Vordergrund.

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Denn am Ende der siebten Staffel entpuppt sich der inzwischen als Zombie wiedergekehrte Drache als vernichtende Geheimwaffe. In der letzten Szene werden wir Zeuge, wie der untote Viserion mit dem Nachtkönig auf dem Rücken direkt auf die Eismauer zufliegt und sie mit seinem elektrisch-blauen Feueratem zerstört. Der mächtige Eiswall, der Westeros tausende Jahre vor der Invasion der Armee der Toten schützte, gibt nach und die Eiszombies strömen durch die klaffende Lücke.

In Fan-Kreisen gab es bereits seit einiger Zeit wilde Spekulationen über die Fähigkeiten von Viserion, der in der vorletzten Folge der siebten Staffel vom Nachtkönig tödlich verwundet und anschließend wiederbelebt wurde. Einige vermuteten, dass Viserion als Eisdrache wieder auferstehen würde – ein mystisches Monster, das in den Das Lied von Eis und Feuer-Büchern von George R. R. Martin mehrfach erwähnt wird, auf denen HBOs Fernsehserie Game of Thrones basiert. In den Kapiteln, die aus Jon Snows Perspektive erzählt werden, erinnert er sich öfter an die Märchen, die ihm Old Nan in seiner Kindheit erzählte. In diesen Geschichten heißt es, dass die riesigen Eisdrachen eisigen Atem speien, der Menschen innerhalb von Sekunden erstarren lässt.

"Diese kolossalen Biester sind um ein Vielfaches größer als die Drachen aus Valyria. Man sagt, dass sie aus lebendigem Eis bestehen. Sie besitzen Augen aus blauen Kristallen und weite, durchsichtige Flügel, durch die man den Mond und die Sterne schimmern sieht, wenn sie durch die Lüfte gleiten", schreibt Martin im Buch The World of Ice and Fire, in dem der Autor die Hintergrundgeschichte zu seinem Fantasy-Epos erzählt.

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Tatsächlich verfügt der untote Viserion über die charakteristischen blauen Kristallaugen eines Eisdrachen. Doch als der Zombiedrache auf die Eismauer losgeht, spuckt er ganz eindeutig kein Eis, sondern glühend heiße Flammen. Obwohl Viserions Feueratem farblich perfekt auf seine stylischen neuen Augen abgestimmt ist, weicht er ansonsten von der Legende des Eisdrachen ab.

Was zur Hölle spuckt Viserion dort also aus und wie werden seinen neue Fähigkeiten die kommenden Geschehnisse in GoT beeinflussen? Vielleicht verstecken sich die Antworten auf diese Fragen in unserem eigenen Universum, selbst wenn es hier leider keine Drachen gibt.

Denn auch in unserer Welt leuchtet besonders heißes Feuer blau, beispielsweise die Flammen von Schneidbrennern, die zum Schweißen und Schneiden von Metall verwendet werden. In einigen Fällen entsteht die blaue Färbung durch chemische Kompositionen, die während des Verbrennungsprozesses freigesetzt werden. Meist hängt der Blauton jedoch mit einem erhöhten Sauerstoffzufluss zusammen.

Da Sauerstoff hochentzündlich ist, sorgt er dafür, dass die Gasmoleküle in einer Flamme noch heißer und reaktionsfreudiger werden. Das wiederum löst den bläulichen Farbton aus. Verglichen mit gewöhnlichen gelben Flammen, die bei etwa 1.000 Grad Celsius brennen, können die heißesten blauen Flammen Temperaturen bis 4.000 Grad Celsius erreichen, wenn sie mit der extrem entzündlichen chemischen Verbindung Dicyanoethin gefüttert werden.

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Vielleicht hat sich im Schlund des Zombie-Drachen also ein wenig extra Dicyanoethin-Saft angesammelt, der nun die Zusammensetzung, Temperatur und Farbe seiner Flammen beeinflusst.

Die klaffende Lücke, die Viserion im Staffelfinale in die Eismauer reißt, scheint diese Theorie zu stützen. Hätte ein herkömmlicher Drache die Mauer mit normalen Flammen attackiert, würde man Ströme an Schmelzwasser erwarten, die von der zerstörten Struktur fließen. Stattdessen wirkt es so, als ob Viserion mit seinem blauen Feueratem einfach durch die eisige Barriere schneidet. Während die Armee der Toten durch das Loch marschiert, sieht man nicht mal eine Pfütze am Boden, nur das Geröll einer zusammengebrochenen Mauer. Das könnte also darauf hindeuten, dass Viserions neue blauen Flammen tatsächlich um ein Vielfaches heißer sind als der Feueratem seiner Geschwister.


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Natürlich könnte es auch sein, dass es für Viserions blaue Flammen eine weit weniger wissenschaftliche Erklärung gibt. Da zum Ende der Saga hin magische Kräfte eine immer größere Rolle spielen, vermuten viele GoT-Fans, dass auch Viserions neue Kräfte magischer Natur sind und auf die Gesetze von Chemie und Physik pfeifen.

Wo auch immer Viserions feurige Superkraft ihren Ursprung hat, in der finalen Staffel von Game of Thrones wird sie vermutlich eine sehr entscheidende Rolle spielen. Denn momentan sieht es ganz danach aus, als ob der Zombiedrache und der Nachtkönig viel mehr austeilen können als alles, was die Armeen der (nicht mehr ganz) Sieben Königreiche oder die beiden übrig gebliebenen Drachen von Daenerys Targaryen ihnen entgegensetzen können.