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Indien

Dieser Politiker will Dumplings verbieten

Seiner Meinung nach sind die geliebten Teigtaschen die Ursache allen Übels.

Wenn Ramesh Arora seinen Willen durchsetzt, dann wird es in Indien bald keine Momos mehr geben.

Ramesh Arora ist ein Politiker der derzeit in Indien regierenden Bharatya Janata Party (BJP), der erbittert dafür kämpft, einen der beliebtesten Street-Food-Snacks des Landes zu verbieten. Momos sind saftige, weiche Teigtaschen, die tibetanische Flüchtlinge nach Indien gebracht haben. Sie gehören fest zur indischen Street-Food-Landschaft und sind an jeder Straßenecke zu finden – einzig Samosas sind noch genauso omnipräsent.

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Momos gibt es gedämpft oder frittiert, vegetarisch oder mit Fleischfüllung – was sie aber meistens enthalten, ist Glutamat. Dem Zusatzstoff wird nicht nur eine Suchtwirkung nachgesagt, sondern er wird auch – basierend auf wenigen wissenschaftlichen Erkenntnissen – für eine Reihe von ernsthaften Krankheiten verantwortlich gemacht.

"Momos sind nachgewiesenermaßen die Ursache einiger lebensbedrohlicher Krankheiten, darunter Darmkrebs", sagte Arora am Mittwoch, wie die Hindustan Times berichtet, und ratterte eine Liste an Nebenwirkungen runter wie in einem alten Anti-Drogen-Film: "Neben Gedächtnisverlust verursacht regelmäßiger Konsum über zwei oder drei Jahre Magenkrebs. [Es] ist nachgewiesenermaßen schädlicher als Alkohol oder psychotrope Substanzen."


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Bei seinem Kreuzzug zog Ramesh Arora bis vor den Gesundheitsminister Bali Bhagat und versuchte ihn zu überzeugen, ein Verbot für Momos (und "chinesisches Street Food") im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir durchzusetzen. Die Nachricht eines möglichen Verbots sorgte für Aufregung bei den Usern in den sozialen Medien; sie nannten es eine sinnlose Idee der Regierung.

Aroras Hartnäckigkeit scheint sich auszuzahlen: Wie er behauptet, ist durch seine Kampagne die Zahl der verkauften Momos in Jammu um 35 Prozent zurückgegangen – obwohl er es noch nicht geschafft hat, den Momo-Verkauf offiziell zu verbieten.

Glutamat genießt nicht nur in Indien einen schlechten Ruf, neueste Studien konnten jedoch keine Probleme beim Glutamat feststellen. Die US-Lebensmittelbehörde FDA stuft Glutamat als allgemein sicher ein und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist der Meinung, "dass bei Verwendung der üblichen Mengen an Glutamat in Lebensmitteln neurotoxische Wirkungen nicht zu befürchten sind", fordert allerdings weitere Untersuchungen.