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Weil die Polizei Gipsreste für Kokain hielt, saß dieser Mann 90 Tage im Gefängnis

"Ich weiß definitiv, dass das von einer Gipskartonplatte ist. Ich bin nämlich Handwerker."

Symbolfoto: Becky Stern | Flickr | CC BY-SA 2.0

Ein Handwerker in Oviedo, Florida, verbrachte ein paar Monate hinter Gitter, weil die Polizei Reste einer Gipskartonplatte in seinem Auto für Kokain gehalten hatte, berichtete der Nachrichtensender WFTV 9 .

Karlos Cashe war noch auf Bewährung für ein Drogenvergehen von 2015, als er im März in eine Verkehrskontrolle geriet. Eigentlich wollte ihm der Beamte nur einen Strafzettel für Fahren ohne Licht ausstellen, als sein geschulter Polizistenblick ein suspektes, weißes Pulver auf dem Fahrersitz entdeckte.

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Cashe versuchte noch, den eifrigen Gesetzeshüter aufzuklären: "Ich weiß definitiv, dass das von einer Gipskartonplatte ist. Ich bin nämlich Handwerker", sagte Cashe in einem Interview mit dem Nachrichtensender. "Das habe ich auch pausenlos während der Kontrolle gesagt." Aber vergeblich.


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Unglücklicherweise kam dann auch noch ein Test der Substanz vor Ort positiv für Kokain zurück und Cashe wurde einkassiert. Selbst die eingesetzten Drogenspürhunde sprangen an. Da Cashe immer noch auf Bewährung für ein früheres Cannabis- und Koksvergehen war, steckten ihn die Polizisten ohne Kaution ins Seminole County Jail.

Nach 90 Tagen hinter Gittern kamen endlich die amtlichen Laborergebnisse rein und sie alle bestätigten, dass es in Cashes Auto keine Drogenreste vorhanden waren. Er die Wahrheit gesagt hatte.

"Ich habe 90 Tage eingesessen und wusste die ganze Zeit, dass ich unschuldig bin", sagte er. "Schaut euch meine Gerichtsakte an. Wenn ich etwas anstelle, dann stehe ich auch dazu." Endlich, drei Monate nach der Verkehrskontrolle, war er wieder auf freiem Fuß.

Die Polizei von Florida hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, warum der erste Drogentest mehrfach ein falsches Ergebnis angezeigt hat oder warum selbst die Spürhunden sich geirrt haben. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Beamten in dem US-Bundesstaat harmlose Substanzen mit illegalen Betäubungsmitteln verwechseln. 2016 hatten Polizisten in Orlando eine 64-Jährigen wegen Donutglasur verhaftet, die sie für Crystal Meth gehalten hatten. Im Gegensatz zu Cashe kam dieser allerdings bereits zehn Stunden nach der Verwechslung frei.

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