Offensichtlich weinten die Flüchtlinge aus dem Reisebus in Clausnitz auch wegen der Polizei

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Offensichtlich weinten die Flüchtlinge aus dem Reisebus in Clausnitz auch wegen der Polizei

Ein neues, längeres Video der Vorkommnisse enthüllt die Rolle der Polizei.

Wir berichteten vergangenen Freitag bereits vom Örtchen Clausnitz, wo eine Meute aus Menschen und einem Traktor einen ankommenden Flüchtlingsbus die Zufahrt in die Ortschaft verwehrte und später die Passagiere nicht wirklich aussteigen lassen wollte. Stattdessen wurde ihnen „Wir sind das Volk!" entgegengebrüllt, ein Video davon kursiert seit einiger Zeit im Netz. Zuerst gab es nur in eine Version von den Vorkommnissen: 19 Sekunden lang, ein weinender Junge ist darauf zu sehen, eine hysterische Frau, die Flüchtlinge trauen sich nicht auszusteigen, ganz offensichtlich, weil sie Angst vor der brüllenden Menge haben. Dann aber ist ein neues Video aufgetaucht, fast zwei Minuten lang, bei dem die Polizei in einem neuen Licht erscheint.

Die Flüchtlinge hatten nicht nur vor der Ansammlung vor dem Bus Angst, sondern auch vor den Polizisten. Einer von ihnen zog einen Flüchtling mit Gewalt aus dem Bus, nahm ihn in den Schwitzkasten, erst dann setzt das schon länger bekannte Video mit dem weinenden Jungen an.

Die neue Version hat Frank Stollberg auf seinem Facebook-Profil hochgeladen, wir sprachen mit ihm. Er selbst sei nicht vor Ort gewesen. Das Video habe er von einer Pegida-Anhängerin bekommen, die „damit beweisen wollte, dass die Flüchtlinge selber daran Schuld wären. Ich habe dann die Szene mit dem Jungen sehen müssen und habe es öffentlich gemacht."

Woran Schuld? Dass die Menge sie anschrie, dass sie Angst hatten oder dass die Polizei sie herauszerrte?