FYI.

This story is over 5 years old.

Stuff

Triff die richtige Studienwahl!

Wir bieten euch eine kurze Charakterisierung der beliebtesten Studienrichtungen. Denn um sicherzustellen, dass eure Eltern weiterhin Geld in euren nutzlosen Arsch schieben, müsst ihr das richtige Studium wählen.

Foto: Francisco Martins | flickr | CC BY-NC 2.0

Wir kennen das Problem. Ihr seid gerade 18 oder 19 geworden und wollt jetzt endlich herumhuren und so tun, als würdet ihr studieren und etwas aus eurem Leben machen wollen. Mit der Begründung, nach Wissen zu streben, habt ihr das elterliche Heim verlassen und seid jetzt vermutlich in Wien oder Graz auf euch allein gestellt—Städte, die ihr jetzt noch für Großstädte haltet. Um diesen Schein aufrecht zu erhalten und sicherzustellen, dass eure Eltern weiterhin viel zu viel Geld in euren nutzlosen Arsch schieben, müsst ihr das richtige Studium wählen.

Anzeige

Damit ihr das schafft, haben wir für euch eine kurze Charakterisierung der beliebtesten Studienrichtungen aufgeschrieben, die euch zeigen soll, wie diese Studien wirklich sind und mit welchen Menschen ihr euch abgeben müsst, wenn ihr euch für eines davon entscheidet.

JUS

Ein Studium der Rechtswissenschaften hat viele Vorteile, das können wir gar nicht leugnen. Zum einen findet man am Juridicum ziemlich viele Tussis und Schlampen—wir meinen das natürlich geschlechtsneutral. Hast du einen Hauch von Abenteuer und Gefahr an dir—konkret heißt das, du rasierst dich nicht jeden Tag, wenn du ein Mann bist, oder du kannst als Frau deine Louis Vuitton-Handtasche auch ab und zu daheim lassen—dann bist du dort der interessante Exot und kannst dir sicher sein, bei jedem Jus-Fest im Volksgarten jemand Neuen abzuschleppen. Aber Fickmaterial findet man auch auf anderen Instituten. Es muss noch mehr Gründe geben, sich bei Jus einzuschreiben. Zum Beispiel deine Eltern. Sind diese bereits im Rechtsgeschäft tätig, stellt sich die Frage sowieso nicht, dann hast auch du schon deine Bestimmung gefunden und kannst den nächsten Absatz überspringen. Solltest du aber nicht beim Golfurlaub gezeugt und mit dem goldenen Löffel aufgezogen worden sein, sprechen noch immer die geilsten Berufsaussichten für dieses Studium. Arbeitest du als Anwalt, lernst du bestimmt so abgedrehte Kolleginnen wie Ally McBeal kennen und hast in deiner Kanzlei Unisextoiletten. Oder du verteidigst einen Kinderschänder und ehe du dich versiehst, sollst du mit Satans geiler Tochter den Antichristen zeugen. Oder du wirst bei „der Firma" eingestellt und beschäftigst dich nur mehr mit Schwarzgeld. Und wenn du das wirklich große Los ziehst, dann wirst du Consigliere.

WU

Für Wirtschaft gilt im Grunde dasselbe wie für Jus. Wenn du keine Ideale hast, wirst du vielleicht mal ein kleiner KHG. Aber solltest du ein winziges bisschen Geschmack haben, wird dir jeder Tag auf dem riesigen Raumschiff-artigen Komplex namens WU dein bisher so unbeschwertes Leben zur Hölle machen. Oder gibt es irgendeine Möglichkeit, diese beschissenen George, Gina und Lucy-Taschen anzusehen, ohne sich zu übergeben? Wenn ja, teilt sie uns bitte mit. Und wer kann uns erklären, warum die richtig schlimmen Trends immer am längsten bleiben?

Medizin

Damit wäre die High Society-Trias abgehandelt. Du glaubst hoffentlich nicht im Ernst, dass irgendjemand Medizin studiert, um Menschen zu helfen, oder? Wenn doch, hast du entweder zu viel Grey's Anatomy geschaut oder wirst sehr bald von der harten Realität desillusioniert werden.

Sprachen

Abgesehen von den Menschen, die zweisprachig aufgewachsen sind und sich deshalb ein billiges Diplom erhoffen, studieren nur die dümmsten Menschen Sprachen—oder zumindest diejenigen, die keine Interessen und keinen Plan haben, was sie sonst mit ihrem Leben anfangen sollen. Fairerweise muss man ihnen anrechnen, dass ihnen zumindest bewusst ist, dass es nie zu mehr als zum AHS-Lehrer reichen wird. Und wir sagen's gleich, am schlimmsten ist Italienisch. Ein Studium, das vom Ansehen her sogar noch unter Publizistik steht. Gibt's nicht, sagt ihr—dann inskribiert euch mal ein Semester lang. Ihr werdet nicht mal zu London Calling ins Flex oder am Wochenende ins Chelsea gelassen. Das heißt, selbst die 14-jährigen Pickelgesichter schauen auf euch herab.

Publizistik

Wie wir schon anklingen haben lassen, hat dieses Studium nicht den besten Ruf. Zu Recht, denn das Institut ist ein Sammelbecken für alle möglichen „irgendwasmitmedien"-Menschen ohne Interessen und Plan. Sogar Deutsche kommen in den 9. Wiener Gemeindebezirk, wenn sie nicht wissen, was sie sonst machen sollen. Soll aber nicht heißen, dass du dann nicht auch irgendwo unterkommst: Österreich, Heute und der News-Verlag suchen ständig neue Leute, die kompetent den Stil des Blattes wiedergeben können. Wahrscheinlich wirst du aber nicht mal hier genommen und endest bei der Regionalzeitung deines Heimatdorfs, in das du nie mehr zurück wolltest.

Psychologie

Eigentlich gibt's nur einen guten Grund, sich für die Wissenschaft von der Seele des Menschen zu inskribieren. Du hast einen Penis und willst ihn in willigen Muschis versenken. Das geht eigentlich ganz leicht, wenn du starke Nerven hast. Nicht selten passiert es dir nämlich, dass du dir—bevor du zum Schuss kommst—stundenlang Geschichten von schwierigen Kindheiten, Essproblemen und anderen Störungen anhören musst. Oder beim Ausziehen auf die wildesten Narbenmuster stößt. Kannst du das irgendwie ignorieren und schaffst es sogar manchmal zu nicken, hast du freie Wahl unter 1000 Mädchen. Jedes Jahr. Die du mit 16 anderen Typen teilen musst. Von denen jedoch mindestens 7 entweder schwul sind oder Erektionsprobleme haben. Jetzt hoffen wir nur mehr für dich, dass du einer von den 9 anderen bist. Noch ein Rat zum Schluss: wundere dich nicht, wenn die Mädchen nach dem Sex (oder im schlimmsten Fall sogar noch währenddessen, weil sie so gerührt sind, endlich geliebt zu werden) zu weinen beginnen. Das ist auf diesem Institut normal.

Anzeige

Foto: kevin dooley via photopin cc

Pädagogik

Diese Studienrichtung hat die Geschlechterverteilung von Psycho (unendlich viele Frauen und von den wenigen Typen sind die Hälfte Homos), kombiniert mit der Sinnhaftigkeit von Publizistik. Dafür bekommt hier jeder ab einem IQ von Andreas Goldberger ein Diplom—also wenn ihr zu denjenigen gehört, die mit ein bisschen weniger Hirnschmalz gesegnet wurden, studiert bitte einfach Pädagogik und seid froh, dass ihr überhaupt studieren dürft.

Theater-, Film und Medienwissenschaft

Eigentlich ein interessantes Studium, wenn die ganzen Mitstudenten nicht so arrogante, von sich selbst überzeugte Bobowichser wären, die es aber dann doch nicht schaffen, andere eigene Interessen zu entwickeln als die vom Falter für sie aufgeschriebenen. Neben den arroganten Bobowichsern (die man zum Glück aller ziemlich schnell erkennt) gibt es außerdem noch die ewigen Träumer, die eigentlich lieber Schauspieler, Sängerin oder der nächste Michael Bay werden wollen, aber aufgrund von mangelndem Ehrgeiz oder der Verlockung des süßen Studentenlebens ihren Arsch nicht hochbekommen und im „besser als nix"-Studium TFM ihre Zeit verplempern. Das Schlimmste an den Träumern ist jedoch, dass sie nicht über den Tellerrand ihrer seltsamen Nischen-Interessen hinausblicken und so schon nach wenigen Semestern zu absolut festgefahrenen Fachidioten mutieren, mit denen man sich nicht mehr unterhalten kann, ohne zuerst die komplette Criterion-Collection gesehen zu haben.

Ethnologie/Internationale Entwicklung

Ethnologie ist das exakte Gegenteil von der WU und deshalb genauso schlimm. Sieht man von ideologischen und ästhetischen Schwierigkeiten diese Studienrichtungen betreffend ab, bleibt noch immer das Problem, dass man bei dem Lärm, den die ständig im Hörsaal anwesenden Hunde und Babys machen, eh nichts lernen kann. Geschweige denn von dem Gestank, den militante Deodorant- und Rasierverweigerer verbreiten. Ist euer Ziel nicht, irgendwo in Afrika Entwicklungshelfer zu werden, dann lasst eure Hände sofort von diesen Studien.

Bildende/Angewandte

Was da genau der Unterschied ist, wissen wir immer noch nicht. Ist auch völlig egal, denn das miese Pack dient doch nur zur Unterhaltung von reichen Gören. Und weil's von denen in Österreich nicht so viele gibt, sind auch die Aufnahme-Bedingungen relativ streng. Das Gremium weiß schon, die zukünftigen Künstler werden mit ihrer Kunst nie wirklich Geld verdienen, weshalb auch immer nur genau soviele Studenten aufgenommen werden, wie aktuell Mäzene vorhanden sind. Nach einer kurzen Phase des Boheme-Lebens kehren die Mädchen jedoch meistens in ihr bourgeoises Leben zurück, mit ein paar Aktzeichnungen im Gepäck, und wenn wirklich alles schief geht, mit einem Braten in der Röhre. Natürlich müssen dann wir wieder herhalten, weil schlechte Kunst einfach nicht genug Geld zum Kinder ernähren bringt.