
Ich hatte Angst. Im Vergleich zu den anderen Schülern meiner High School und den Leuten allgemein hielt ich mich für tough, aber ein Freund von mir war schon mal im Gefängnis und ich wusste, dass es da ganz anders zugeht. Verglichen mit dem durchschnittlichen Insassen eines staatlichen Gefängnisses war ich überhaupt nicht tough. Ich war klein, soft und grün hinter den Ohren.Meinem Bruder und mir wurde ein Hausarrest auferlegt, weshalb wir eine Woche bei einem Freund unseres Vaters verbrachten. Wir warteten auf unsere Verhandlungen und darauf, in Untersuchungshaft genommen zu werden. Aber nichts davon ist je eingetreten.Bevor ich zu einer Anhörung vor der Gerichtsverhandlung beordert wurde, sprach mein Vater mit dem Staatsanwalt. Sie handelten einen Deal aus: Ich sollte bei einem neunmonatigen „Life Challenge"-Bewährungs-und-Rehabilitationsprogramm mitmachen, um meine Zeit sinnvoll zu nutzen. Für meine Verbrechen sollte ich neun Monate in einer Einrichtung im Osten von Texas verbringen. Ich ging auf den Deal ein, denn ich hatte genügend Geschichten über die Alternative, das Strafgefängnis, gehört.Drei Wochen später flüchtete ich jedoch aus der osttexanischen Life-Challenge-Anstalt, wo ich mir eine Hütte mit Mehrfachmördern, einem Vergewaltiger und einem Bombenleger teilte—sie alle waren unter Auflagen aus dem texanischen Staatsgefängnis freigekommen.Ich rannte, weil ich wusste, dass man sofort das Büro des Sheriffs anrufen würde, wenn mein Fehlen auffällt. Da ich aber in Oregon und nicht in Texas angeklagt wurde, hoffte ich, dass mir genügend Zeit zur Flucht blieb, bevor alles geklärt war.
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