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Vice Blog

Vielleicht nicht viel zum Verstehen, aber eine Menge zum kucken

Das italienische Slasher-Genre Giallo besticht meistens nicht nur durch seine Blutrünstigkeit, sondern auch die tolle Ausstattung.

Das italienische Slasher-Genre Giallo besticht meistens nicht nur durch seine Blutrünstigkeit, sondern auch die tolle Ausstattung. Die Filme drehen sich um einen Schokokern aus Mord, Intrigen, Hexerei, Lesbentum, Okkultismus und Betrug und machen einfach eine Menge Spaß. Und (wie bei den meisten italienischen Filmen aus den 60igern und 70igern) man muss sagen, der Babefaktor kann sich durchaus sehen lassen.

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Ein paar von ihnen fehlt vielleicht etwas Inhalt oder Substanz, aber das machen sie locker durch den Style wieder wett. Kunstvolles Augenmakeup, beeindruckende Hüte, Schwarze Messen, wilde Partys… Und das sind jetzt nur ein paar der Leckereien, die das Genre zu bieten hat. Hier sind ein paar Styling-Highlights aus meinen liebsten Giallos. Argentos Filme habe ich mal bewusst außen vorgelassen, weil die schon zur Genüge in der aktuellen Filmausgabe auseinander genommen worden sind.

Blood and Black Lace hat einen ziemlich großartigen Plot für so ein Stylemeisterwerk. 1963 gefilmt, ist das ganze ein früher Bava-Film, bei dem es um einen Serienkiller geht, der eine Gruppe Models umbringt und zwar eine nach der anderen. Der einzige Hinweis auf die Identität des Mörders sind die Tagebücher des ersten getöteten Mädchens und natürlich muss jeder aus dem Weg geräumt werden, dem dieses Tagebuch in die Hände fällt. Stell dir das mal vor. Wenn ich bedenke, dass es sich hier ausschließlich um „italienische Models“ handelt, muss ich sagen, dass der heiße Mädchenfaktor hier eher Richtung lauwarm tendiert.

Die roten Mannequins stehen für die perfekte Symbiose aus Schönheit und Blut.

Das perfekte Opfer zum Ertränken.

Die Kostüme sind wahrscheinlich das einzig großartige an diesem ziemlich bescheuerten Baba Yaga-Film. Aber eine metzelnde Lesbenhexe, die mit einer Puppe (die natürlich zum Leben erweckt wird) in Bondagekluft feiert, ist natürlich nicht schlecht. Nimm noch ein paar schlechte Perücken, erotische Fotos und deine Augen können sich freuen, auch wenn die Geschichte sonst keinen Sinn macht. Baba Yaga basiert auf einem Comicbuch und ist eine ziemlich magere Geschichte über eine Modefotografin, die von einer Hexe mit einem Fluch belegt wird.

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Ganz ehrlich, genau diese Szene reicht aus, um alles über den Film zu erfahren, was du wissen musst.

Ein paar von den Kostümen aus dem Fotoshooting im Film.

Und der wahre Star des Films: die Bondagepuppe, die zu einem lebendigen Mädchen wurde.

Martinos Schocker All of the Colors of the Dark, ist ein Hirn-Fuckup mit Unmengen von Augenmakeup. In diesem Film spielt das Kultbabe mit den großen Augen/Produzentin Edwige Fenech die Hauptrolle. Es geht um satanistische Kulte, Fehlgeburten, Untreue, Mord, Gedankenkontrolle und eine ziemlich lustige schwarze Messe—genau meine Vorstellung von einem Film. Ich glaube die ganzen bizarren Okkultisten hätten noch cooler sein können, aber es ist alles in allem ein ziemlich aufregendes Stück.

Die Augen, die die schmutzigen Fantasien von tausenden von Videotheken-Mitarbeitern angeregt haben dürften.

Sogar öffentliche Verkehrsmittel bekommen durch italienische Linsen einen ganz eigenen, erotischen Anstrich.

Die Schwester von All the Colors of the Dark ist ein Martinofilm namens The Strange Vice of Mrs. Wardh. Das ist eigentlich eine Mördergeschichte mit ein paar eingeflochtenen Wendungen, wie zum Beispiel dem Fetisch fürs Grobe, den die Frau des Botschafters pflegt. Der Film scheint generell mehr Nacktheit als Kostüme zu zeigen, aber es gibt trotzdem ein paar unheimlich gute Partyszenen. Und Fenech hat es ziemlich gut drauf, immer gut auszusehen.

Keiner der anderen Filme kommt auch nur annäherungsweise an die bizarre Schönheit von Lucio Fulcis A Lizard in Woman’s Skin heran. Die Hauptdarstellerin Florinda Bolkan gehört definitiv zu meinen Lieblingen. Ich fing an, besessen von ihr zu werden, als ich sie das erste mal in diesem Nunsploitation-Klassiker namens Flavia the Heretic sah. Sie hat dieses wunderschön kalte Gesicht, das wie gemacht ist fürs Horrorgenre. Ergänzt wird das ganze durch ein bisschen lesbische Obsession, mörderische Hippies/Künstler, fragwürdige Geisteszustände, eine Biba-Einkaufstasche und voila—der Stylinghimmel. Nicht nur, dass Bolkan in jeder Einstellung wunderbar mit den schönsten Jacken und Hüte bekleidet ist, nein, dieses rothaarige wilde Hippiemädchen scheint auch wirklich ein Faible für den gruseligen Chic zu haben.

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Bolkan sieht einfach großartig aus.

Killerhippie oder doch nur Malerin?

Knochenstruktur + gleiches Geschlecht + Pelz = bezaubernd.

Wenn das hier mal nicht der Inbegriff einer Gangsterszene ist.