Dieser Artikel erschien ursprünglich auf MUNCHIES USA.
Klar, Gordon Ramsay ist ein extrem guter Koch, aber besser bekannt ist der Brite wohl trotzdem dafür, das Essen anderer Leute mit mehr als deutlichen Worten niederzumachen – sowohl online als auch im echten Leben. Dieser Kult um die hitzigen Wutausbrüche des Kochs geht inzwischen so weit, dass man sich dank Alexa jetzt auch in der eigenen Küche von Ramsay beschimpfen lassen kann.
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Dass Ramsay mit dieser Schiene ganz schnell ins Unlustige abdriften kann, wurde deutlich, als er ein traditionelles südindisches Frühstück mit Gefängnisessen verglich. Genau wegen solcher Zwischenfälle tut es auch so gut, wenn der Mann, der über das Essen anderer Leute ablästert, mal seine eigene Medizin zu schmecken bekommt. So macht seit kurzem auch wieder ein acht Jahre alter Ramsay-Clip in den sozialen Netzwerken die Runde:
In dem 28-sekündigen Video bereitet Ramsay das traditionelle thailändische Nudelgericht Pad Thai zu und lässt den erfahrenen Koch Chang vom Restaurant Blue Elephant anschließend probieren: Nach einem Bissen starrt der den nach Lob lechzenden Briten nur augenscheinlich angewidert an. “Was willst du jetzt von mir wissen?”, schnauzt Chang Ramsay an. Der fragt, wie es ihm schmecke.
“Das ist kein Pad Thai. Pad Thai muss süß, sauer und salzig schmecken”, antwortet der Thailänder. Ramsay wird von dieser Beurteilung komplett aus der Bahn geworfen und stammelt nur noch kleinlaut, dass er sein Gericht eigentlich ganz gut fände. “Du vielleicht”, setzt Chang zum finalen verbalen Schlag an. “Aber ich nicht.”
Irgendwie ironisch, dass der Clip genau auf der Plattform Twitter eine Renaissance feiert, auf der Gordon Ramsay nur zu gerne selbst austeilt. Das Video stammt übrigens aus einer Folge der Serie The F Word, in der der britische Koch Essen für eine Gruppe thailändischer Mönche zubereitet.
Wie er selbst in der Folge erklärt, liebt Ramsay es, thailändisches Essen zu essen und zuzubereiten. Aber auch bei anderen Szenen muss man sich als Zuschauer ziemlich fremdschämen – zum Beispiel als der Hitzkopf keine Lust darauf hat, “Toong Tong” richtig auszusprechen. Dabei handelt es sich um thailändische Teigtaschen, die in der englischsprachigen Welt als “Moneybags” bekannt sind. Richtig gut wird es aber erst, als sich Ramsay an sein Pad Thai macht.
Laut eigener Aussage kocht Ramsay liebend gerne Pad Thai. Dabei peppt er das Gericht mit Riesengarnelen, Chili und Koriander auf – aber das reicht offensichtlich nicht, um die grundlegenden Fehler bei der Zubereitung zu kaschieren. Zum Glück lässt Chang sich nicht so leicht blenden.
Im weiteren Verlauf der Folge setzt Ramsay den Mönchen dann sein Pad Thai vor und will anschließend natürlich wissen, wie es ihnen geschmeckt hat (obwohl diese Frage ein Fauxpas im Gespräch mit Mönchen ist). Einer der Geistlichen antworten ganz höflich, dass er es gut gefunden hätte.
Wenn ich persönlich ein rein optisches Urteil abgeben müsste: Ramsays Pad Thai macht auf mich einen blassen, fast schon geisterhaften Eindruck. Und hey, ich spiele hier nur nach den willkürlichen Regeln des britischen Kochs bei seinen Twitter-Roasts.
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