Justice sind berühmt für ihre genialen Musikvideos. Sie sind nicht nur durchs Band visuell ansprechend und bestechen durch kreative Konzepte – weil sie so gut sind, haben sie uns auch den legendären Kanye-Ausraster an den MTV Europe Music Awards 2006 beschert. Nun sind Justice mit einem neuen Video zurück und das hat es einmal mehr in sich.
Das Pariser Duo spielt in “Love S.O.S.” ganz klar mit unseren Erwartungen. Jedes Bild, das man sich als Betrachter machen möchte, wird immer wieder durch ein gegensätzliches zunichte gemacht. Es fängt schon in den ersten Sekunden an: Erst als der Protagonist, ein Bodybuilder, aufsteht, sehen wir, dass er High-Heels trägt und die kurz vorher angeteaste Strip-Box für ihn gedacht ist. Als er dann mit seinem ungewöhnlich graziösen Poledance anfängt, erkennt man erst die Narben in seinem Gesicht.
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Es ist ein kontrastreiches Spiel aus einem scheinbar federleichten Muskelberg, seiner harten, entstellten Visage und dem Voyeurismus des Publikums. Doch als man sich gerade an diesen unwirklichen Anblick gewöhnen will, stellt Regisseur Edouard Salier wieder alles auf den Kopf. Plötzlich verwandelt sich das bislang sexy anmutende Video in einen brutalen Actionfilm: Die langsamen Schnitte werden hektisch und verfolgen den Bodybuilder, wie er in bester John Wick-Manier auf sein Publikum losgeht. Es werden Köpfe eingeschlagen, Highheels zu tödlichen Werkzeugen missbraucht, das Blut spritzt und fliesst. Und mit dem Hilfeschrei nach Liebe, von dem der Song “Love S.O.S.” handelt, fragt man sich unweigerlich, wo es dem muskelbepackten Tänzer an Zuneigung gefehlt hat.
“Love S.O.S.” (Original erschien auf Woman) ist einer von 15 Songs, den Justice für das Album Woman Worldwide gereworkt haben.
Justice sind auch Technik-Nerds und das würde ihnen sicher gefallen:
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