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Der deutsche Vizekanzler zeigt provozierenden Neonazis den Mittelfinger

Jetzt hat die SPD eine richtige Serie.

Screenshot vom Clip auf der Facebook-Seite der "Antifa Kampfausbildung e.V."

Jetzt hat die SPD eine richtige Serie. Angefangen, den Mittelfinger als Geste der Interaktion zu benutzen, hatte der frühere Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens Wolfgang Clement im Oktober 2000 auf einer Messe in Hannover. Adressat waren ein paar Kids, die den Sozialdemokraten während Fotoaufnahmen fragten, wer er denn überhaupt sei. 13 Jahre später sorgte der damalige Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf dem Cover des SZ Magazins mit dieser Geste für Wirbel. Und nun ist der deutsche Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel an der Reihe. Auch diesmal richtet sich der Finger an ein junges Publikum; nämlich Neonazis der Gruppierung "Junge Nationale Braunschweig".

Der Zwischenfall ereignete sich am Freitag auf einer Wahlkampfveranstaltung im niedersächsischen Salzgitter, wo vermummte Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung Gabriels Besuch störten. Sie beschimpften ihn unter anderem als "Volksverräter" und hielten ihm vor, nicht so wie sein Vater zu sein, der selbst ein bekennender Nazi war. In einem Video, das die Jungen Nationalen Braunschweig am Dienstag auf ihrem Facebook-Account veröffentlichten, ist zu hören, wie sie dem Vizekanzler zurufen: "Mensch, dein Vater hat sein Land geliebt. Und was tust du? Du zerstörst es." Schließlich hatte Gabriel, der sich öffentlich von den ideologischen Einstellungen seines Vater distanziert, keinen Bock mehr und präsentierte der braunen Jugend den Mittelfinger:

Natürlich kann man von einem Spitzenpolitiker erwarten, dass er in jeglicher Lage die Con­te­nance wahrt—selbst wenn es persönlich wird wie in diesem Falle mit der Referenz auf Gabriels Vater. Aber wer verstünde nicht diese zutiefst menschliche Reaktion? Wir finden: Kann man machen.