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Ist es physikalisch möglich, vor seinem eigenen Furz zu flüchten?

Dieses Video erklärt ob wir dem unschönen Duft und dem verräterischen Geräusch entkommen können.
Bild: flickr | Jonathan Lidbeck | CC BY 2.0

Was tun, wenn dir mal wieder ein Pups entwischt ist, der Verdacht aber nicht auf dich zurückfallen soll? Eine Frage, die sich wohl jeder schon mal gestellt hat und die von den beiden YouTube-Wissenschaftlern von AsapSCIENCE nun endlich auch einmal physikalisch korrekt beantwortet wird. Die schlechte Nachricht zuerst: Dem Geräusch kannst du nicht entkommen. Die Geschwindigkeit von Schall in trockener Luft beträgt bei 20° Grad 343,2 Meter pro Sekunde. Selbst Usain Bolt, der schnellste Mann der Welt, legt nur 12,4 Meter pro Sekunde zurück.

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Was ist nun aber mit der anderen unangenehmen Eigenschaft der Flatulenz, dem Duft? Diese Frage ist schon etwas schwieriger zu beantworten, denn im Gegensatz zu Schall und Licht, die ihren Weg in Wellen durch den Raum zurücklegen, durchquert der Geruch die Luft nicht nur, sondern ist gleichzeitig verantwortlich für ihre Beschaffenheit. Das bedeutet: Die Luft besteht aus den Komponenten des Geruchs selbst.

Blähungen sind in ihrer Beschaffenheit übrigens mit Schneeflocken zu vergleichen: Jede Duftnote ist einzigartig. Der Geruch setzt sich aus der individuellen Ernährung der Person, ihren Darmbakterien und der geschluckten Luft zusammen. Der Durchschnittspups ist jedoch ein bunter Blumenstrauß aus Gasen und besteht in der Regel aus 95 Prozent Stickstoff, 21 Prozent Wasserstoff, neun Prozent Kohlendioxid, sieben Prozent Methan, drei Prozent Sauerstoff und nur das letzte winzige Prozent beinhaltet die Geruchsbestandteile.

Die Geschwindigkeit, die darüber Auskunft gibt, wie schnell sich der faulige Duft nun verbreitet beruht auf diversen Faktoren. Sind die Temperatur des Gases, der Druck und die kinetische Energie der Furzmoleküle bekannt, lässt sich mit der kinetischen Gastheorie die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Gasmoleküls aus dem Pups berechnen. Die im Furz enthaltene unangenehm riechende Verbindung Skatol, auf die auch der typische Fäkalgeruch zurückzuführen ist, verbreitet sich dieser Rechnung zufolge mit einem Tempo von 243 Metern pro Sekunde.

Auch das ist eine Ausbreitungsgeschwindigkeit, die schneller ist, als jeder Mensch laufen kann. Zur Erinnerung: Usain Bolt legt 12,4 Meter pro Sekunde zurück—ein 100 km/h schnell fahrendes Auto schafft in einer Sekunde lediglich 28 Meter. Doch zum Glück sind die Gasmoleküle nicht allein und werden von der umgebenden Luft ausgebremst und verteilt. Da sich die Furzgase permanent mit anderen Luftmolekülen verbinden, breiten sie sich eher diffus in Form einer Wolke aus und das Tempo verlangsamt sich. Wohin die Duftwolke sich dann bewegt, wird dann im wesentlichen durch die Windrichtung bestimmt.

Wenn du dich also schnell genug gegen den Wind bewegst, besteht durchaus die Chance, dass du deinem unschönen Geruchserlebnis entkommst.