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Die Grind: Der Kampf um die Waljagd auf den Färöer-Inseln

Die Grindwaljagd ist für die Färöer eine jahrundertealte Tradition. Für Tierschützer ist es schlicht eine barbarische Praxis, die sie versuchen mit allen Mitteln aufzuhalten.

Bild: Motherboard

Die Färöer-Inseln bieten kaum Möglichkeiten für eine ertragreiche Landwirtschaft. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner des Archipels im Nordatlantik war deswegen schon immer das Meer, welches nicht nur reiche Fischgründe bietet, sondern in dem auch Gruppen von Grindwalen leben, die die Färöer jedes Jahr in einer gleichermaßen traditionsreichen wie blutigen Jagd erlegen.

In den vergangenen Jahren sind zunehmend Tierschützer von überall auf der Welt auf die traditionelle Jagd, die die Färöer Grindadráp nennen, aufmerksam geworden. Am vehementesten wird die Grindwaljagd von Sea Shepherd kritisiert. Die Aktionen der 1977 von Paul Watson gegründeten Organisation erreichten dabei in der Jagdsaison 2014 einen neuen Höhepunkt und lockten auch prominente Tierschutzaktivisten wie Pamela Anderson auf die Insel.

Die Unterstützerschaft von Sea Shepherd erreicht dank Social Media und internationaler Medienaufmerksamkeit inzwischen ein Vielfaches der insgesamt 50.000 Einwohner der Färöer-Inseln. Allein die Facebook-Seite von Paul Watson zählt inzwischen 500.000 Anhänger.

So ist die Grind inzwischen längst zu einem Symbol und zu einer Schlacht mit verhärteten Fronten zwischen traditionsbewussten Einwohnern, für die die Jagd gleichermaßen nachhaltig für die Walpopulation wie kulturell verankert ist, und Sea Shepherd geworden, die die Grind als barbarisch und unmenschlich kritisieren.