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Bei der neuen High-Tech-Prothese DEKA sind sogar rohe Eier in guten Robo-Händen

Eine seit acht Jahren von der DARPA entwickelte Armprothese ist nun behördlich zugelassen und soll schon bald verletzte Veteranen biotechnisch für ihren Kriegseinsatz belohnen.
Bild: DARPAGemeinfrei

Vor acht Jahren rief die DARPA ihr Programm für revolutionäre Prothesen ins Leben. Damals hatte sich die Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums nicht weniger als eine behördliche, offizielle Genehmigung ihrer Roboterarme und -beine als ambitioniertes Ziel gesetzt.

Die Prothesen sollten nahezu natürlich bedienbar sein und die Unabhängigkeit und Lebensqualität von Menschen mit Amputation verbessern. Seit Freitag hat die DARPA nun ihr Ziel erreicht und die Genehmigung für eine erweiterte elektromechanische Prothese für obere Körperteile von der US Zulassungsbehörde für Nahrungs- und Arzneimittel bekommen.

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Im Bereich der Exoskelette und Prothesen jagt ein Fortschritt den nächsten: schon die Prothese des Cyborg-Drummers ist beeindruckend, wie auch die Cyberlegs des italienischen Entwicklers Nicola Vitiello. Das Besondere an der nun zertifizierten DEKA Armprothese der DARPA ist ihre perfekte sinnliche Steuerung, dank der sich sogar rohe Eier in verantwortungsvollen Robo-Händen befinden:

„DARPA ist ein Ort, der Träume Wirklichkeit werden lässt.", beschreibt Dr. Geoffrey Ling, Direktor der Biological Technologies Offices das Forschungsinstitut des US-Verteidigungsministeriums. Dr. Ling arbeitete in medizinischen Einheiten in Irak und Afghanistan und leitet seit 2006 das „Revolutionizing Prosthetics Programm", das unter anderem darauf abzielt, Veteranen auch mit medizinischen Hilfsmitteln für ihre Dienste zu danken.

Für die finale Armprothese waren zahlreiche Durchbrüche in technischen und biologischen Forschungsbereichen nötig: Miniaturmotoren, Computercontroller und Sensoren mussten aus leichten aber widerstandsfähigen Materialien hergestellt werden. Die batteriebetriebene Prothese wiegt nun genausoviel wie ein normaler Unterarm und darf nun offiziell bei Menschen ab 18 Jahren eingesetzt werden.

Das DEKA Armsystem kann auch kleine, zarte Sachen vorsichtig in die Hand nehmen. Bild: DARPA | Gemeinfrei

Allen, die nicht in das Vergnügen eines Armeeeinsatzes mit Verletzung gekommen sind bzw. wenig Geld oder keine Krankenversicherung haben, bleibt nun noch die Hoffnung auf die ungleich schwereren Metallprothesen von DIY-Bastlern wie dem Chinesen Sun Jifa.