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UN-Gericht verbietet japanischen „Forschern“ den kommerziellen Walfang

Japan hat unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Forschung jährlich hunderte von Walen abgeschlachtet. Diese Tarnung wurde jetzt aufgedeckt.

Seit 25 Jahren beruft sich Japan auf ein Forschungsprogramm und hat unter dem Deckmantel der Wissenschaft tausende von Walen getötet. Dieses Projekt ist jedoch stark umstritten und schon 2010 klagten Neuseeland und Australien beim Internationalen Gerichtshof, dass Japan trotz internationalen Verbots—einem Moratorium, das schon seit 1986 besteht—weiterhin auch kommerziell auf Waljagd geht.

Ein Urteil des höchsten UN-Gerichts in Den Haag stellt nun fest, dass dieses Forschungsprojekt kaum nach wissenschaftlichen Kriterien konzipiert sein könnte. Ein wesentlicher Grund für diese Entscheidung ist die erschreckende Tatsache, dass im Südpolarmeer von japansichen Walfängern sage und schreibe 3600 Zwergwale, aber kaum Finn- und überhaupt keine Buckelwale getötet worden sind. Auch wurden keine weiteren Untersuchungsmethoden einbezogen, um die Walpopulation zu erforschen und es gab lediglich zwei Studien in Fachzeitschriften.

Japan muss die Jagt nun beenden und „alle Lizenzen und Genehmigungen, die für den Fang zu wissenschaftlichen Zwecken nötig seien, zurück geben", so der Vorsitzende Richter Peter Tomka bei Verlesen des Urteils. Neue Genehmigungen dürfen nicht erteilt werden.

Doch nicht nur in Japan gilt das Fleisch von Walen als Delikatesse auch Island und Norwegen missachten das Moratorium unter Verweis auf ihre (kulinarischen) Traditionen—ein Gerichtsurteil gegen die subjektvieren Gründe kultureller Tradition dürfte wesentlich schwieriger festzulegen zu sein, als gegen heuchlerische Forschung.