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Sex

Hauptsache "unbefleckt": Das gefährliche Geschäft mit Jungfernhäutchen

Die Hymenalrekonstruktion soll Frauen ermöglichen, jungfräulich in die Ehe zu gehen. Der Eingriff ist nicht nur für die Patientinnen ein Risiko, sondern auch für die behandelnden Ärzte.

"Die Frauen tun mir immer sehr leid. Sie stehen unter einem immensen Druck von Seiten der männlichen Familienmitglieder und haben Angst, verstoßen oder im schlimmsten Fall Opfer von schwerer körperlicher Gewalt bis hin zum Mord zu werden." Frau Dr. Walter* macht eine Pause. Seit mehreren Jahren nimmt die Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie Patientinnen an, meist junge Frauen muslimischen Glaubens, die sich eine Wiederherstellung des Jungfernhäutchens wünschten. (Jungfräulichkeit genießt im Islam hohes Ansehen, der Koran verbietet außerehelichen Geschlechtsverkehr in Sure 17.) Auf Gegenliebe stößt sie damit nicht überall, Drohungen gehören zum Alltag. Deswegen möchte sich die Ärztin nicht unter ihrem richtigen Namen zum Thema äußern.

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Eigentlich gehört der Eingriff gar nicht in ihr Repertoire, sagt Walter, und natürlich sei eine solche Operation medizinisch alles andere als notwendig. Doch die Familie erwartet den Blutfleck auf dem Laken in der Hochzeitsnacht. Die Betroffenen stehen meist kurz vor der Heirat, haben jedoch vorher Sex gehabt. Manchmal kommen sie sogar in Begleitung des Freundes, erinnert sich die Chirurgin. Das Paar steckt dann gemeinsam in der Klemme. Natürlich könne man sich auch einfach mit einer Nadel in den Finger piksen, überlegt die Ärztin, "aber irgendwie wünschen sie sich wohl, die Sache 'richtig' zu machen".

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