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Nach einem Exploited-Konzert wurde ein Fan von Neonazis erstochen

"Nazi-Skins oder -Punks sind Fotzen und NICHT auf unseren Konzerten willkommen” – The Exploited haben jetzt ein Statement abgegeben.

Fotos: Life.ru / Imago

"Wir haben gerade in Moskau und St. Petersburg gespielt und es war einfach unglaublich […] wir hatten so viel Spaß" – so das Fazit der Punkrock-Legenden The Exploited am Wochenende auf Facebook. Doch unter den freudigen Fan-Kommentaren gab es auch diesen Kommentar: "Nach dem Konzert in St.Petersburg töteten Nazis einen 27-Jährigen, indem sie ihm ein Messer in den Bauch rammten." Dazu wird noch die russische Nachrichtenseite L!FE verlinkt, die noch ein paar mehr Infos liefert.

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Demnach sei es nach dem Konzert in Nähe des Clubs Cosmonaut zu einer Auseinandersetzung zwischen dem 27-Jährigen und einer Gruppe Neonazis gekommen, die Hitlergrüße gemacht hatten. Als er sie aufforderte, damit aufzuhören, kam es zu der Messerstecherei. Nach der Tat floh die Gruppe sofort, das Opfer verstarb noch im Rettungswagen. Schließlich erfuhr auch die Band von der Tötung des Fans und sprach ein paar Tage später in einem weiteren Post der Familie des Verstorbenen ihr Mitgefühl aus. Allerdings blieb es nicht bei den warmen Worten, The Exploited gingen auch sofort in die Offensive.

Der Tod sei nicht ihr Fehler. Hätten sie jemanden gesehen, der "Sieg Heil" gerufen und einen Hitlergruß gezeigt hätte, wäre er sofort rausgeflogen. Sie hätten aber nur ein paar Mal das Set stoppen müssen, weil die Security auf Punks in der ersten Reihe eingeschlagen hätte: "Nazi-Skins oder -Punks sind Fotzen und NICHT auf unseren Konzerten willkommen."

Damit reagiert die Band wohl auf entsprechende Vorwürfe der Fans, die sich auch jetzt wieder in den Kommentaren finden lassen: The Exploited würden sich nicht klar genug von rechten Fans distanzieren. Tatsächlich hatte vor allem Sänger Wattie Buchan in der Vergangenheit einiges dafür getan, dass sich auch Rechte auf den Konzerten wohlfühlen könnten. So wird ihm etwa vorgehalten, mit Ian Stuart (Skrewdriver-Sänger und Gründer vom internationalen Neonazi-Netzwerk Blood & Honour) befreundet gewesen zu sein. Frühe Exploited-Alben wurden über Rock-O-Rama vertrieben, dem Label, das auch White Power und RAC vertrieb und auf dem auch Skrewdriver oder die Böhsen Onkelz früher Musik veröffentlichten. Zudem versteht sich Buchan anscheinend auch ganz gut mit der rechten Oi-Skin-Band Haggis.

Was bei Sänger Wattie nun wirklich abgeht, bleibt nach wie vor schwer nachzuvollziehen. Um ihre grundsätzliche Haltung zu rechten und auch "intoleranten" linken Fans doch nochmal klarzustellen, posteten The Exploited folgenden Banner in den Kommentaren:

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