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Drogen

Chinas neueste Droge sieht aus wie normales Tee-Pulver

Einige Sachets enthalten gar keinen Tee, sondern ein Drogengemisch.

Auch wenn man bei Tee aus China eher an handverlesene Teeblätter denkt, sind Instantpulver für Milchtees in China und generell in Asien ziemlich beliebt. Man muss einfach nur kochendes Wasser hinzugeben und schon verwandelt sich das Pulver aus schwarzem Tee und Milchpulver in ein leckeres Getränk. Der schnelle Tee ist so populär, in Hongkong trinkt man angeblich 900 Millionen Tassen jährlich.

Jetzt gibt es da nur ein Problem: Einige Sachets in China enthalten gar keinen Tee, sondern ein Drogengemisch, das ähnlich wie Ecstasy und Meth wirkt.

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Diesen Monat wurden in Yangjian in der Provinz Guangdong elf Menschen verhaftet. Sie hatten sich gerade in einem Hotelzimmer zugedröhnt, doch die Polizei hat davon Wind bekommen und die Teeparty gesprengt. Zehn der Verhafteten standen unter Einfluss der sogenannten „Milchtee-Drogen".

Die Polizei von Guiyang bezeichnet die ominöse Milchtee-Droge auf ihrem offiziellen Weibo-Account als ein neue Art Ketamin, ein Dissoziativum. Die Illusion ist perfekt: Das Pulver ist verpackt wie Milchtee und riecht mit heißem Wasser zubereitet genauso wie der Originaltee. Die Pulver enthalten auch Methamphetamin und MDMA. Die Behörden meinen, es wirke halluzinogen und mache stark süchtig.

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Wie Videomaterial vom Polizeieinsatz zeigt, waren die Typen so zugedröhnt, dass sie nicht einmal bemerkten, wie die Einsatzkräfte das Zimmer stürmten.

Die Polizei mahnt die Bevölkerung zur Vorsicht, vor allem Studierende: Wenn Fremde Milchtee-Pulver anbieten, sollten sie es nicht annehmen. Wie What's On Weibo berichtet, zeigen sich die Weibo-User zunehmend panisch: „Die Polizei muss eingehende Ermittlungen zu dieser neuen Milchtee-Droge anstellen", meint ein User auf Weibo. „Man muss verhindern, dass das in Teeläden an die ganze Bevölkerung verteilt wird." In Bezug auf die Verhaftungen in Yangjian meinte ein Nutzer: „Der Preis für einen kurzen aufregenden Moment ist ziemlich hoch."

Sich einen Kick zu verschaffen ist gut und schön, aber wenn Drogen als ein so alltägliches Konsumprodukt vertickt werden, bleibt die Bevölkerung bei der Verwechselungsgefahr nicht mehr so entspannt.