Warnschüsse gegen Flüchtlinge: Die Bundespolizei macht Ernst

UPDATE: Die Polizei von Oberbayern Süd erklärt, nichts von Schüssen an der Grenze zu wissen. RTL hat den Originalbericht mittlerweile geändert, so dass die Aussage des Reporters nicht mehr zu finden ist. Wir haben daraus gelernt und werden unsere Quellen in Zukunft genauer prüfen.

Offenbar haben Bundespolizisten an der deutsch-österreichischen Grenze Warnschüsse gegen Flüchtlinge abgefeuert. Das berichtet ein RTL-Reporter, der am Grenzübergang Freilassing-Salzburg beobachtete, wie eine Gruppe Flüchtlinge versuchte, rennend die Grenze zu erreichen, und dann durch die Schüsse gestoppt wurde.

Die Situation an den deutsch-österreichischen Grenzübergängen ist offenbar extrem angespannt. Während die Kontrollen vor allem Pendlern aus beiden Ländern das Leben schwer machen, versuchen viele Flüchtlinge weiter, aus Österreich nach Deutschland zu gelangen.

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Offenbar werden Flüchtlinge aus logistischen Gründen bei den Kontrollen oft erst innerhalb Deutschlands aufgegriffen. Danach werden sie auf den Polizeirevieren registriert und in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht—das heißt, das Ergebnis ist genau das gleiche, als wenn man sie einfach so einreisen lassen würde.

Die Warnschüsse wurden aber offenbar tatsächlich abgegeben, um Flüchtlinge an der Überquerung der Grenze zu hindern. Nachdem die Bundesregierung Anfang September die kontrollierte Einreise Tausender Flüchtlinge per Zug erlaubt hatte, verkündete Innenminister de Maizière am Sonntag abrupt, dass das Schengen-Abkommen an den Südgrenzen ausgesetzt werde, um die Flüchtlinge an der weiteren Einreise zu hindern. Und die Bundespolizei hat jetzt offenbar den Auftrag, die Einreise unbedingt zu verhindern—auch, wenn sie dafür ihre Waffen gebrauchen müssen. Eine drastischere Kehrtwende kann man sich kaum vorstellen.