Was suchen Menschen, wenn sie auf eine Party gehen? Reverend John “J.A.Z.” Zahl hat da eine Theorie. Er glaubt, dass Menschen, die Freitagnacht in einen Club gehen, das gleiche suchen wie Menschen, die Sonntagmorgen in die Kirche gehen. Sie wollen, “in Kontakt mit etwas Höherem als sie selbst treten und ihre Sorgen hinter sich lassen.”
Wir haben uns mit dem episkopalen Priester aus South Carolina getroffen, der tagsüber von der Kanzel predigt und nachts hinter den Turntables steht. Sein Repertoire umfasst eine große Bandbreite Gospel-House, christliche Italo-Disco-Hits und seltene Synth-Tracks. Mithilfe seiner riesigen Plattensammlung und ausgedehnten Sets erkundet J.A.Z. die Schnittfläche zwischen der Lehre Gottes und der Erlösung, die viele auf der Tanzfläche suchen. Wir haben übrigens auch so einen Priester-DJ in der Steiermark. Zuletzt gab es so ein heiliges Clubbing letztes Jahr im Dezember.
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“Wenn Menschen sich zusammenfinden, um Musik zu hören und zu tanzen”, sagt Zahl, “ist das, was [dabei] geschieht, oftmals sehr transzendental und spirituell.”
In J.A.Z.’ Heimatstadt Charleston, wo er jede Woche predigt, bekommen wir einen Einblick in seinen eigenen musikalischen, religiösen und persönlichen Werdegang, sowie in die Philosophie, die seiner beliebten “OFF/BEAT”-Partys zugrunde liegt. Bei diesen legt der Priester mit seinem Freund Tay “Party Dad” MacNab auf.
Zurück in New York City kriegen wir einen kleinen Vorgeschmack auf die alljährliche “Episco Disco”, die von J.A.Z. in der Krypta einer Jahrhunderte alten Kirche und begleitet von einer progressiven Religionskonferenz abgehalten wird.
“Ich werde die abgedrehteste christliche Musik spielen, die je gemacht wurde”, sagt Zahl und feuert das Publikum auf den Kirchenbänken vor seinem Auftritt an. “Wenn ihr euch fragt, wie sich eschatologischer Synth-Pop von 1983 aus Schweden anhört, das [hier] ist eure Chance.”
Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP erschienen.
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