Was uns die Drohnenschule lehrt

Fotoillustration von Alex Cook

Im Laufe der letzten Jahre hat sich in der Nutzung fliegender Roboter zum Ausspähen und Töten von Menschen eine rasante Entwicklung vollzogen: Aus Science-Fiction wurden geheime Regierungsprogramme, und heute sind Drohnen so alltäglich, dass man sich nicht wundern müsste, wenn während der Nachrichten ein Bestätigte-Tötungen-durch-Drohnen-Newsticker am unteren Bildschirmrand liefe. Da die FAA (Bundesluftfahrtbehörde der USA) beabsichtigt, Drohnen ab 2015 uneingeschränkt über den US-Himmel fliegen zu lassen, und die Polizei sie bereits zur Verfolgung Krimineller einsetzt, werden Drohnenpiloten bald sehr gefragt sein. Doch wo lernen die zukünftigen Piloten, wie diese Dinger zu steuern sind? Hier kommt Jerry LeMieux ins Spiel.

Vor einigen Monaten gründete Jerry—Doktor der Elektrotechnik mit jahrzehntelanger Erfahrung im Kampf- und Passagierflug—die Unmanned Vehicle University (Universität für unbemannte Systeme). Die Hochschule in Arizona ist bisher einmalig, und Jerry hofft, dass sie in ihrem Eröffnungsjahr 1.000 potenzielle Todesroboterpiloten für sich gewinnen wird, 10.000 im zweiten und 30.000 im dritten Jahr (derzeit sind 50 Studenten eingeschrieben). Wir riefen ihn an, um zu erfahren, wer so was studiert.

VICE: Wer schreibt sich an einer Universität für Drohnenpiloten ein?
Jerry LeMieux:
Viele Leute kapieren es noch nicht. Aber diejenigen, die es kapieren, sind extrem engagiert. Sie wollen etwas über diese Systeme lernen. Sie wollen Fachleute werden; denn wenn es so weit ist und die [FAA] die Genehmigung erteilt [dass Drohnen uneingeschränkt denselben Luftraum wie Flugzeuge nutzen dürfen], wo willst du dann stehen? Willst du erst mit deiner Ausbildung beginnen oder deinen Abschluss schon in der Tasche haben und sofort einen Job bekommen bzw. dein eigenes Unternehmen gründen? Darum geht es an dieser Hochschule.

Aber viele Menschen befürchten eine Verletzung der Grundrechte wie z. B. der Privatsphäre …
Die Akkulaufzeit eines Quadrocopters beträgt normalerweise 20 Minuten. Glaubst du ernsthaft, dass 20 Minuten ausreichen, um in irgendjemandes Hinterhof herumzuschwirren und ihn durch ein Fenster auszuspähen? Letztendlich wird es sowieso Einschränkungen geben, nach dem Motto: „Wenn ihr als Polizei mit einem dieser Geräte Beweise sammeln wollt, dürft ihr das nur mit Durchsuchungsbefehl.“
 

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