Die Probleme des australischen Gesundheitssystems

Illustration von Ole Tillmann

Es gibt viele Gründe, es zu hassen, ins Krankenhaus zu gehen. Vom erdrückenden Gewicht der eigenen Sterblichkeit abgesehen, ist da die Erniedrigung, sich bis auf den Schlüpfer auszuziehen und einen der genormten Baumwollkrankenhauskittel überzuwerfen, in denen man seinen kranken Arsch vor der restlichen Welt entblößt. Und was das Ganze noch schlimmer macht: Meistens sind sie auch noch komplett unnötig. Die Forscher hinter einer an drei Krankenhäusern in Montreal und Toronto durchgeführten Studie fanden heraus, dass nur zehn Prozent der Patienten mehr als einen Kittel trugen, obwohl 60 Prozent auch ihren ganzen Körper bedecken könnten.

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Sholom Glouberman, der Präsident von Patients Canada, einer Patientenrechte-Vereinigung, nennt den momentanen Designfehler der Kittel ein „historisches Überbleibsel”. Heute, so Glouberman, werden die Patienten zunehmend selbst mit ihrer eigenen Versorgung betraut, sodass die Kittel nicht mehr zeitgemäß seien. Obwohl die hinten offenen Kittel dem Personal den Zugang zum Abhören von Herz und Lunge, zum Legen eines Tropfs oder der Verabreichung bestimmter Medikamente erleichtern, könnten etwas weniger offenherzige Kittel den Patienten zu mehr Wohlbefinden und Würde verhelfen. Zu den historischen Überbleibseln gehören außerdem noch Dinge wie Parkplatzgebühren vor Krankenhäusern, die begrenzten Besuchszeiten und das Triage-System in den Notaufnahmen kanadischer Einrichtungen.