Vergangenen Monat wurde dem DJ und Produzenten William Bensussen – besser bekannt als The Gaslamp Killer – vorgeworfen, 2013 zwei Frauen erst unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt zu haben. Diese Behauptung kam am 12. Oktober auf, als eines der vermeintlichen Opfer auf Twitter ein Statement postete. Darin beschreibt sie, wie sie Bensussen am 5. Juli 2013 bei einer Rooftop-Party in Los Angeles kennenlernte. Danach soll der Produzent ihr und ihrer besten Freundin mit Drogen versetzte Getränke gegeben und die beiden anschließend bei sich zu Hause vergewaltigt haben. Danach brachte er sie laut dem Statement wieder zurück zum Hotel, wo die Party stattfand. Bensussen hat die Vorwürfe bereits bestritten.
Sowohl Brainfeeder, Bensussens ehemaliges Label, als auch Low End Theory, eine langjährige Partyreihe mit The Gaslamp Killer als Stammgast, haben sich zu dem Fall geäußert und jegliche Zusammenarbeit mit dem Produzenten beendet.
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Nun hat Bensussen eine Verleumdungsklage gegen die beiden Frauen und einen ihrer Beziehungspartner (der hat dabei geholfen, die Behauptungen zu verbreiten) eingereicht. Das geht aus einer Kopie der Strafanzeige und einem Statement des Anwalts vor, das Noisey vorliegt. In der Anzeige werden die sexuellen Handlungen vom 5. Juli 2013 als “einvernehmlich” beschrieben und die Vorwürfe als “böswillig und frei erfunden” bezeichnet.
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Die Anzeige beinhaltet auch Aussagen von zwei angeblichen Zeugen, die als “Christopher S.” und “Peter R.” aufgeführt werden. S. hat seine Aussage laut den Unterlagen unter Eid abgegeben und wird als Freund von einem der vermeintlichen Opfer beschrieben. Er soll am Tag der Party sowohl Bensussen als auch das andere vermeintliche Opfer kennengelernt haben. Laut seiner Aussage hat S. den Produzenten dabei gesehen, wie der die Drinks geholt hat. Dabei habe er seine Augen “die ganze Zeit” auf den Getränken gehabt und nicht beobachtet, wie Bensussen diese in irgendeiner Form manipulierte. S. sagte außerdem, dass die beiden Frauen über ihren Wunsch geredet hätten, mit Bensussen Sex zu haben. Anschließen seien sie mit diesem Wunsch auf den DJ zugegangen. R., Bensussens damaliger Mitbewohner, war laut der Anzeige zu Hause, als es zu den sexuellen Handlungen gekommen sein soll. Ihm zufolge konnten beide Frauen noch eigenständig laufen und erschienen weder eingeschränkt noch berauscht. Im Zuge der Verleumdungsklage werden mindestens fünf Millionen Dollar Schadensersatz gefordert.
“Diese falschen und abscheulichen Vorwürfe haben der Karriere meines Klienten geschadet, sein Privatleben auf den Kopf gestellt und zu Auftrittsabsagen geführt”, sagte Bensussens Anwalt, Parag Amin, in einem Statement. “Mein Klient will seinen guten Ruf nun auf die korrekte Art und Weise wiederherstellen, nämlich vor Gericht, wo man unter Eid aussagt und wo Falschaussagen Konsequenzen haben.”
Auf die Bitte nach einer Stellungnahme hat Noisey von den vermeintlichen Opfern bis jetzt noch keine Antwort erhalten.