Der Dezember ist in der peruanischen Provinz Chumbivilcas eine ganz besondere Zeit. Die Mädchen flechten ihr Haar und ziehen ihre prächtigsten Brokatröcke und Hüte an. Die Jungs tragen ihre schönsten Skimasken und lederne Beinschützer und stecken sich einen toten Vogel an die Birne. Dann kommen am Weihnachtsmorgen alle zusammen, Jung und Alt, männlich und weiblich, um sich gegenseitig windelweich zu prügeln.
Takanakuy ist eine Kampfzeremonie, die in den Anden noch aus der Zeit vor den Inka und den Spaniern stammt. Angesichts des Fehlens eines nennenswerten Justizsystems—die Provinzpolizei von Chumbivilcas kann die stolze Zahl von drei Beamten vorweisen—sparen sich die Dorf- und Stadtbewohner der Region ihren Groll und ihre Streitigkeiten das ganze Jahr über auf und regeln das, indem sie ihren Widersachern beim Takanakuy-Fest eine reinhauen.
Während sich die einen den Schlagabtausch wegen echter rechtlicher Auseinandersetzungen liefern, geht es bei anderen um Mädchen oder nebensächliche persönliche Rivalitäten. Und viele kämpfen einfach nur um eines guten Kampfes willen (oder weil sie betrunken sind). Das Wichtigste ist jedoch, dass sie dabei alle angezogen sind wie beeindruckende Mad Max Mountain Men in einem DMT-Alptraum.
Das Video zu den Kämpfen auf dem Takanakuy-Festival 2011 ist bald auf VICE.com zu sehen.
HEY! WAS IST DEINE TAKANAKUY-LIEBLINGSFIGUR?
Illustrationen aus Takanakuy: Cuando La Sangre Hierve von Víctor Laime Mantilla
Wenn du kein Problem damit hast, „q’ara gallo“ genannt zu werden (was so viel bedeutet wie „nackter Gockel“), kannst du dir einfach eine „uyach’ullu“ (eine Skimaske) überstülpen und ansonsten für Takanakuy anziehen, was du willst—selbst durchgeknallte, geschredderte Nu-Metal-Jeans. Oder auch eine Werwolf-Maske. Wer nicht ganz so stilsicher ist, für den gibt es eine Reihe traditioneller Takanakuy-„Figuren“ als modische Vorlage.
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