“Es gibt Geschichten, die nur der Fußball schreibt” ist eine Redensart, die Spieltag für Spieltag genauso treffend wie ausgelutscht ist. Viele Fußballfans und Allesfahrer würden da wohl gerne noch eine weitere Kategorie hinzufügen: “Geschichten, die nur die Polizei schreibt.” Denn an den Wochenenden kommt es schließlich nicht nur zu Geburtstagstorschützen und wilden Aufholjagden auf dem Platz, sondern auch zu willkürlichen Einsätzen oder ungerechtfertigten Kollektivstrafen neben dem Platz. Bei vielen Vereinen entstanden daher aus den Fanszenen heraus die Rechtshilfegruppen, die Fans bei Rechtsfragen rund um den Spieltag beraten. Die “Rot-Schwarze Hilfe” (RSH) aus Nürnberg machte mit einem ihrer abgeschlossenen Fälle nun abermals klar, warum es diese Gruppen gibt.
“Aus dem Auto herausgezerrt, Festnahme direkt nach einem Heimspiel”, schrieb die RSH über die “ruppige” Festnahme ihres Mitglieds Otto Hansig (den Namen haben sie natürlich geändert) in ihrem Post. Die Polizei hatte anhand von Bildern festgestellt, dass Otto bei einem Spiel des 1.FC Nürnberg anwesend war, bei dem es zu einer Körperverletzung kam. “Wohlgemerkt, die Anwesenheit bei dem Spiel und die dortige Nähe zu einer Gruppe, in der man den oder die Täter vermutete, war der Grund für den Verdacht”, erklärt die RSH mit Anspielung auf die mangelnden Beweise gegen Otto, der “bis dato nicht gerade als Krawallbruder aufgefallen” und auch nicht den szenekundigen Beamten (SKB) bekannt war. Dem war jedoch nicht genug. “Obwohl es außer der Tatsache, dass man ein Foto mit der Anwesenheit bei besagtem Spiel hatte, nicht allzu viele Verdachtsmomente gegen Otto persönlich gab, wurde im Anschluss direkt seine Wohnung durchsucht und selbstverständlich auch sein Mobiltelefon ausgewertet.”
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