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Weil’s geht – Die 7 skurrilsten Geräte, auf denen ihr Doom spielen könnt

Dieser Artikel wäre kürzer, würde er jene Geräte auflisten, die Doom nicht abspielen können. Der 1993 veröffentlichte Ego-Shooter ist eines der einflussreichsten Videospiele überhaupt und lotete die Grenzen des jungen Mediums in vielerlei Hinsicht aus. Zu einer Zeit, als Games noch primär in zwei Dimensionen stattfanden, setzte Entwickler id Software vor allem technische Bestmarken: Befeuert von einer enorm fortschrittlichen 3D-Engine galt Doom als grafisches Wunderwerk und Musterbeispiel des technisch Machbaren. Ein Ruf, dem der Klassiker bis heute gerecht wird – wenn auch auf völlig skurrile Weise.

Das Internet hat einen Sport daraus gemacht, Doom auf die absurdesten Geräte zu portieren. Als Inspiration dienen den Hobbyprogrammierern offizielle Heimkonsolen-Umsetzungen der 90er-Jahre. “Viele Konsolen hatten schlicht nicht die technischen Voraussetzungen, um den Shooter darzustellen”, erklärt “Rick” gegenüber Motherboard. Der Betreiber des Tumblr-Blogs “It runs Doom” katalogisiert die zahllosen Fan-Umsetzungen des Spiels – ein Konzept, das auf den eingestellten Blog “It Plays Doom” zurückgeht. “Bei den Portierungen mussten Kompromisse eingegangen werden. Diese Kompromisse haben ein Stück weit den Charakter der jeweiligen Systeme widergespiegelt und gezeigt, inwiefern sich die Konsolen voneinander unterscheiden”, so Rick.

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Die technisch unterlegenen Konsolenspiele zeigten, was mit ein bisschen Kreativität möglich war. Unter dem “It runs Doom”-Meme versammeln sich heute privat entwickelte Umsetzungen für unterschiedlichste Geräte mit demselben Ziel. “Die inoffiziellen Portierungen heutzutage sind ein beeindruckender Beleg für die stark gestiegene Leistung unserer Technologie”, erklärt Rick. Oder anders: Inzwischen leistet selbst primitive Alltagstechnik das, wofür damals noch ein hochgezüchteter PC notwendig war.

Doom auf einer MacBook-Touchbar

Apple-Nutzer mit Gaming-Affinität werden im Vorhaben, ihrem Hobby auf einem Mac nachzugehen, für gewöhnlich schon genug Steine in den Weg gelegt. Folglich gibt es wenig plausible Gründe, es sich noch schwerer zu machen – es sei denn, man nutzt die 2016 eingeführte Touchbar moderner MacBooks als Bildschirm. Wer einmal wieder an die nostalgischen Warnungen seiner Mutter, man würde sich beim Spielen die Augen verderben, erinnert werden möchte, kann Doom in der glorreichen Auflösung von 2170 x 60 Pixeln, äh, “genießen”.

Doom auf einem Billboard-Truck

Nein, dieser Bildschirm ist nicht zu klein. Mit einigen Linux-Treibern und etwas “Entwickler-Magie” ist es einem versierten Gamer gelungen, einen LCD-Truck dahingehend zu modifizieren, id Softwares Meilenstein abzuspielen. Vielleicht wäre es aber keine schlechte Idee, beim Spielen ein paar Schritte weiter zurückzugehen, als es der Kerl im Video tut. Die Warnungen unserer Mütter, wie gesagt.

Doom auf einem Geldautomat

Nachdem dieser Gamer Doom bereits auf dem LCD-Truck zu laufen gebracht hat, war das nächste Projekt logisch: Doom auf dem Geldautomaten. Diese setzen für gewöhnlich auf Windows-Betriebssysteme und unterstützten daher auch die DOSbox: einen Emulator, der alte PC-Spiele auf modernen Systemen lauffähig macht. Damit allein war es jedoch keinesfalls getan, da das Zwei-Mann-Team nicht einfach einen USB-Controller anschließen, sondern das Tastenfeld der Maschine zum Spielen nutzen wollte. Nach vielen Stunden des Bastelns schließlich auch mit dem gewünschten Erfolg.

Doom auf einem Thermostat

Es war ein weiter Weg von geriffelten Temperaturreglern an jedem einzelnen Heizkörpern hin zu modernen Thermostaten, die ganze Gebäudekomplexe regulieren. Den vorläufigen Höhepunkt dieser Evolution demonstriert YouTuber cz7asm, der zum Einheizen lediglich eine Runde Doom benötigt, das er mithilfe eines modifizierten Quellcodes zum Laufen gebracht hat. Gesteuert wird das Ganze bequem über einen USB-Controller.

Doom auf einem grafischen Taschenrechner

Diese Information hätten wir ein paar Jahre früher gebraucht: Ein bisschen technisches Know-how und Fantasie vorausgesetzt, lassen sich selbst grafische Taschenrechner dazu bewegen, eine modifizierte Version des PC-Klassikers abzuspielen. Je nach Modell sieht das mehr oder weniger beeindruckend aus. In den Mathe-Doppelstunden unserer Jugend wäre uns damals aber alles recht gewesen.

Doom auf einer einzigen Tastaturtaste

Hinter dem wenig subtilen Namen “Optimus Maximus” verbirgt sich eine 1500 US-Dollar teure Tastatur, die ihren absurd hohen Preis damit zu rechtfertigen versucht, jede einzelne Taste mit einem separaten Bildschirm zu versehen. Was gutsituierte Gamer ursprünglich zum Individualisieren ihrer Spiele nutzen sollten, trieb ein Zocker auf die Spitze, indem er Doom 2 auf einer einzigen Taste spielt – in der Auflösung von 48 x 48 Pixeln. Und weil sich das prima skalieren lässt, zeigt der YouTube-Kanal “Radioactive Channel” in einem anderen Video, wie dasselbe Spiel verteilt auf neun Tasten aussieht (Spoiler: nicht viel besser).

Doom in … Doom?!

Die Mutter aller Doom-Portierungen, Master of Doom, Doom², Doomception. Mittels der Classic-Arcade-Mod können virtuelle Arcade-Automaten im Kult-Shooter aufgestellt und, viel wichtiger, tatsächlich gespielt werden. Das gilt natürlich auch für einen digitalen, voll funktionstüchtigen Doom-Computer. In Doom. Besser wird’s nicht. Diese Topliste ist damit beendet.