Weiße Wähler haben Trump zum Präsidenten gemacht

Foto: imago | CordonPress

In den letzten Tagen vor den US-Wahlen drehten sich die Zielgruppen-Diskussionen vorrangig um die steigende Wahlbeteiligung der hispanischen Wähler und die Frage, ob es den Demokraten gelingen würde, die afro-amerikanische Wählerschaft zu mobilisieren. In der Nacht auf Mittwoch wurde jedoch die überwältigende Unterstützung der weißen Wähler für Donald Trump—darunter auch die Mehrheit der weißen Wählerinnen—zum eindeutigsten Trend an der Wahlurne.

Das ergeben die Wahlumfragen von Edison Research, die mit einer Stichprobe von 24.537 Befragten in 350 US-Wahllokalen durchgeführt wurden.

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Diese Art der Wahltagsbefragung, der sogenannte Exit Poll, ist nicht absolut akkurat—alleine schon, weil sie sich auf die Angaben von Wählern aus ausgewählten Wahlbezirken stützt. Im Jahre 2012 wurden beispielsweise schwarze Wähler in den Umfragen deutlich überrepräsentiert. Außerdem machten die Wähler, die bereits im Voraus oder per Briefwahl gewählt hatten, nur etwas weniger als ein Fünftel der Befragten aus—obwohl diese Gruppe bei dieser Wahl voraussichtlich größer sein wird als je zuvor.

Früher oder später wird die US-amerikanische Statistikbehörde, das Census Bureau, genauere Daten über das Wahlverhalten zur Verfügung stellen. Aber auch die Wahltagsbefragungen von Edison Research bieten erste Einblicke in die demografische Zusammensetzung der Wählerschaft.

Und die Ergebnisse des Exit Polls sind eindeutig: Basierend auf diesen Zahlen haben sich weiße Wähler aller Altersklassen, Bildungsstufen und jeden Geschlechts fast durch die Bank weg für Trump entschieden. Die einzige Ausnahme bilden weiße Frauen mit Hochschulabschluss.

Weiße vs. nicht-weiße Wähler

  • 70 Prozent aller Wähler waren weiß
  • 58 Prozent aller weißen Wähler stimmten für Trump
  • 21 Prozent der nicht-weißen Wähler stimmten für Trump

Weiße Männer

  • 34 Prozent aller Wähler waren weiße Männer
  • 63 Prozent von ihnen stimmten für Trump
  • 31 Prozent von ihnen stimmten für Clinton

Weiße Frauen

  • 37 Prozent aller Wähler waren weiße Frauen
  • 53 Prozent von ihnen stimmten für Trump
  • 43 Prozent von ihnen stimmten für Clinton

Junge Weiße (im Alter von 18-29)

  • 12 Prozent aller Wähler waren junge Weiße
  • 48 Prozent von ihnen stimmten für Trump
  • 43 Prozent von ihnen stimmten für Clinton
  • Im Vergleich dazu stimmten nur 9 Prozent der afro-amerikanischen und 24 Prozent der hispanischen Wähler dieser Altersklasse für Trump

Weiße mit Hochschulabschluss

  • 37 Prozent aller Wähler waren weiße Hochschulabsolventen
  • 49 Prozent von ihnen stimmten für Trump, während 45 Prozent für Clinton stimmten
  • 54 Prozent der weißen Männer mit Hochschulabschluss stimmten für Trump
  • 45 Prozent der weißen Frauen mit Hochschulabschluss stimmten für Trump, während 51 Prozent von ihnen für Clinton stimmten. Das ist damit die einzige weiße Zielgruppe, die Trump laut des Exit Polls nicht für sich gewinnen konnte

Weiße ohne Hochschulabschluss

  • 34 Prozent der Wähler waren Weiße ohne Hochschulabschluss
  • 67 Prozent von ihnen stimmten für Trump
  • 62 Prozent der Frauen aus dieser Gruppe stimmten für Trump
  • 72 Prozent der Männer aus dieser Gruppe stimmten für Trump

Für die Gruppe der 18-29-Jährigen lagen keine differenzierten Daten für weiße Frauen und weiße Männer vor.