Man kann über die WKO-Lobhudelei auf den 12-Stunden-Tag viel sagen, aber nicht, dass es gut, differenziert oder audiovisuell in irgendeiner Form ansprechend wäre. Die einen nennen es “eine Art LEGO-Movie-Abklatsch für Lobotomisierte, mit leicht abgewandelten Leitl-Lyrics”, die anderen einfach nur “What the fuck”. Und anders als bei Schwarz-Blau kann man guten Gewissens sagen: Beide Parteien haben Recht.
Und weil uns eure Psychohygiene am Herzen liegt und wir euch die Wanda-Coverband nicht zumuten wollen, haben wir für euch das gesamte Video durch die Analyse-Tonspur gejagt; vom Anfang mit der Insel-Architektur, mit dem die WKO sich tief in ihr Verständnis von Arbeit vs. Zeit blicken lässt, bis zum Ende, wo alle bei einem Konzert feiern, dass sie sich freiwillig entschieden haben, nicht 60 Stunden zu arbeiten – und sich stattdessen einen neuen Job zu suchen müssen.
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Eine ausführliche Analyse in Textform lest ihr übrigens hier. Und hier unser Video.
Am Ende bleiben doch noch ein paar Fragen unbeantwortet, wie zum Beispiel:
- Wie viel hat das Video gekostet?
- Wieso wird das Gesetz auf die Schnelle ohne Begutachtung durchs Parlament geschleust, während für diese Art von Werbevideo anscheinend genügend Zeit ist?
- Wenn die Erna nur dann ihr Eis bekommt, wenn es dem Werner gut geht – heißt das dann umgekehrt, dass Erna kein Eis bekommt, wenn Werner einen schlechten Tag hat? Und, wenn wir schon dabei sind: Bedeutet die generelle Unfreundlichkeit der Wiener Kellnerinnen und Kellner im Umkehrschluss, dass es derzeit niemandem gut geht?
- Und was machen eigentlich die Leute, die ihre Kinder nicht mit dem Privatjet aus dem Kindergarten holen können?
Fragen über Fragen. Aber leider ist weit und breit kein Mops, der sie beantworten könnte.
Markus auf Twitter: @wurstzombie