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Egal, ob beim abendlichen Spaziergang mit dem Hund oder bei der mitternächtlichen Blasenentleerung am Club-WC—irgendwann huscht dein Blick zwangsläufig über einen der vielen Sticker, mit denen Wien zugepflastert ist. Obwohl die ganze Stadt in ihren bunten Farben erstrahlt, sind sie irgendwie unscheinbar. Weil das Bier bekanntlich treibt und wir es öfters in der Woche trinken, kennen wir die kryptischen Logos vom Sehen schon ganz gut. Aber wer steckt eigentlich hinter den mysteriösen Symbolen auf der klebrigen Folie?
Wir sind für euch durch die Innenstadt gestreunt und haben unglaublich viele Laternenmasten, Schilder und Fahrradständer abfotografiert. Und ja, wir sind uns dabei etwas seltsam vorgekommen. Dennoch wollten wir den Stickern auch einmal ein bisschen Aufmerksamkeit schenken, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil der urbanen Schleichwerbung. Die folgenden Sticker sind ein Auszug aus jenen, die wir am häufigsten gefunden haben. Wir wollen die Menschen dahinter vorstellen, wer diese Sticker aufgeklebt hat, bleibt eurer Phantasie überlassen.
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Kollektive
Just wurde 2015 als Nachfolger des DJ-Kollektivs Hertz und Niere gegründet. Das Kollektiv besteht aus vier DJs: Misonica, MMIO, Neubaukind und Friendly Galaxy. Ursprünglich veranstalteten sie Hostings im Underground Techno-Bereich, das Publikum wird nun vorwiegend im Celeste mit Just-Tunes verköstigt. Der Stil des Kollektivs? „Es geht zwar nicht um Genres, aber im Celeste stehen House und Disco, Funk & Soul im Vordergrund. Beim kommenden Floor-Hosting im Werk ist sicher auch nicht zu wenig Techno dabei“ (Neubaukind).
Nächste Termine: 12.3. im Werk (Floorhosting), 18.3. im Celeste
Stell dir vor… wurde 2013 von mehreren Jungs aus Luxemburg, die in Wien studiert haben, ins Leben gerufen, weil sie ihre eigenen guten Partys schmeißen wollten. Hach, das Studentenleben. Ihr Sound ist situationselastisch und partyflexibel. Sie haben mit House und Techno begonnen, sind dann zu Disco und Funk übergegangen und haben dann zu World Music und zur kubanischen Schiene gewechselt. Zur Zeit kombinieren sie aber bei ihrer Veranstaltung TWICE im Werk HipHop (zusammen mit Non Funxion) auf einem Floor und Techno am anderen. Sie haben Wien unter anderem schon im Loft, Fluc, Werk und der Grellen Forelle bespielt.
Nächste Termine: 1.4, 21.5 und 1.7. im Werk
Hausgemacht, das Technokollektiv, das mittlerweile aus 15 DJs, Produzenten und zwei Veranstalterinnen besteht, wurde 2014 von unserer Fredi gegründet und hat jetzt schon über 2.500 Likes auf Facebook. Es sticht vor allem wegen dem harten Sound heraus, die Jungs und Mädels können aber auch smooth sein und decken von souligen Beats bis Darktechno die ganze Bandbreite ab. Hausgemacht ist ein Festl und eine Plattform zugleich, die ansässige DJs und KünstlerInnen pushen und unterstützen möchte. Ihre Homebase ist das Werk, das Kollektiv war aber auch schon im Hades, der Auslage, der Grellen Forelle, der Pratersauna und der Kantine vertreten.
Nächste Termine: 20. 2. im Werk, 3.3. im Sass, 18.3. in der Grellen Forelle
Funkroom wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Wiener Nachtmenschen mit House- und Technosound zu beglücken. Das Kollektiv besteht aus Plattensammlern, DJs und anderen Musikliebhabern, die monatlich in der Auslage feiern. Sie nutzen aber auch gerne die Grelle Forelle oder das Flex als ihr zweites Wohnzimmer. Musikalisch möchten sie stets mehrere Einschläge und Stile abdecken und eine angenehme Atmosphäre für ein breites Publikum schaffen.
Nächste Termine: 26.2. im Curtain, 22.3. im Flex, 25.3. in der Auslage
SunThing ist ein Kunst- und Kulturkollektiv mit derzeit fünf DJs und veranstaltet kreative Partys, sowie Flohmärkte und Ausstellungen. Sie fokussieren sich momentan auf Techno und haben bis jetzt hauptsächlich im Werk veranstaltet. „Wir machen ab und zu auch den Sonnenmarkt (als Plattform für allerlei Sachen gedacht, wie: Flohmarkt, Saftbar, Grillereien) und arbeiten im Moment auf Hochtouren an der Umsetzung neuer Ideen und Konzepte, über die wir nach und nach mehr berichten werden. Das nächste wichtige Event ist am 3. März im Werk, bei dem wir bei der Benefizveranstaltung für Flucht nach vorn den kleinen Floor hosten werden“ (Braim, DJ).
Nächste Termine: 3.3. im Werk, 24.3. im Kinsky, 9.4. im Werk
Künstler:
Klaue & Tatze sind Wiener House-DJs und Produzenten, die als Veranstalter hinter Technopunsch stecken und gerade Resident-DJs im Hades sind. 2015 hatten sie einen Release auf einer der größten Ibiza House-Compilations. Für 2016 planen sie weitere Releases auf Tocadiscos Toca 45 und Klangfabrik Records. In Wien haben sie schon fast alle Clubs mit ihrem Sound vibrieren lassen, besonders oft waren sie aber in der Pratersauna und der Kantine. Auch sind sie im Flex vertreten.
Bart und Busen ist Wiens erfolgreichstes DJ-Pärchen, das sich 2013 gefunden hat und ein Jahr später schon zum ersten Mal zusammen an den Turntables stand. Ihr Sound variiert zwischen Minimal, House, Tech House und Techno. Sie waren Residents in der Kantine (Trauer-Emoji) und spielen besonders oft im Flex und Sass, waren aber in fast allen Wiener Clubs schon vertreten. Aber auch international haben sie sich schon einen Namen gemacht und Ägypten, Berlin, Madrid, Zürich, Ibiza und München zum Tanzen gebracht. Ihre erste EP steht schon in den Startlöchern. Kamila gibt außerdem bald mit ihrem anderen Kollektiv Brunnhilde einen kostenlosen DJ-Workshop für Frauen unterschiedlicher Herkunft, der sechs Monate dauern soll.
Querfunk ist eine seit 2013 bestehende junge Rock/Pop-Band aus Wien und Niederösterreich, die dank ihrer kritischen und tiefgründigen Texte und verschiedenen musikalischen Einflüsse beim Local Heroes Austria 2014 Band Contest Platz 10 (von 500) erreichen konnte. Sie haben schon zahlreiche Live-Auftritte hinter sich, zum Beispiel beim Donauinselfest 2015 aber auch als Support von Psycho Village und Excuse me Moses. 2016 wird das Debütalbum von Querfunk releast.
Sonstige:
Wien Modern, die internationale Plattform für aktuelle musikalische Entwicklungen, besteht schon seit 1988 und hat zum Ziel, der Wiener Musikszene mehr Leben einzuhauchen und der Stadt neue Musik zugänglich zu machen. Daraus entwickelte sich ein Festival, das allein 2015 zwischen 5. und 28. November mehr als 50 Veranstaltungen an 17 Orten präsentierte. Zu ihren Mitgliedern gehören eine Vielzahl von Komponistinnen und Komponisten.
Leap records: dahinter steckt ein Wiener Plattenlabel für elektronsiche Musik. First: music ist ein Sublabel von leap records und versucht alle Schattierungen von tanzbarer Musik abzudecken. Damit sollen Genre-Grenzen überwunden und qualitativer Musik der Vorrang gegeben werden.
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