Was uns die Haustiere von Musikern über ihren Charakter verraten

In Westösterreich behauptet eine Volksweisheit: „Wie der Herr, so’s Gscherr“, was auf Hochdeutsch übersetzt bedeuten soll, dass die Eigenschaften der Eltern, Vorgesetzten oder eben auch Tierhalter sich auf ihre Untergebenen, sprich Kinder, Mitarbeiter oder Haustiere, übertragen. Abgeleitet wird diese Annahme über charakterliche Analogien zwischen „Herr“ und „Diener“ von dem lateinischen Sprichwort „Plane qualis dominus, talis et servus“, zu Deutsch: „Wie der Herr, so auch der Sklave.“ Und was die Römer wussten, wussten die alten Griechen natürlich schon lange. Daher existiert auch bei ihnen ein ähnlicher Kalenderspruch: „Οἵα ἡ δέσποινα, τοία χἠ κύων“, mutmaßlich „Wie die Herrin, so die Hündin“.

So, nachdem wir jetzt also dank hochtrabender lateinischer und griechischer Zitate den Eindruck erweckt haben, diesem Artikel läge irgendein intelligenter Ansatz zu Grunde, können wir jetzt ja ehrlich sein: Es ist Freitagnachmittag, wir sitzen im Büro und brauchen eine Rechtfertigung, uns süße Hunde- und Katzenbilder anzusehen. Tut doch nicht so—ihr wollt es doch auch! Hier also eine kleine, sehr awwwwe- und ohhhh-lastige Analyse unserer berühmten Kot-in-Plastiktüten-oder-aus-Plastikhäuschen-Schaufler, aka. Tierhalter.

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Justin Bieber—Phil

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Ihr könnt Justin Biebers Musik haten (nein, könnt ihr eigentlich nicht mehr. Akzeptiert es: Justin ist jetzt cool). Ihr könnt seine Frisur haten. Ihr könnt seine fragwürdigen David-Beckham-Gedächtnistattoos haten oder die Tatsache, dass Justin Bieber mit all den Typen down ist, für die ihr euch in den Staub werfen und selbigen schlucken würdet. Aber was ihr nicht haten könnt, ist Justin Biebers Hundebaby Phil.

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Oh Gott. Er heißt Philipp. Wie ein Mensch. Was das jetzt genau über Justin Bieber aussagen soll, wissen wir auch nicht. Außer, dass er uns spätestens jetzt auch rumkriegen würde.


LX—Bowdy

Bild via Facebook.

Es stimmt nicht, dass Frauen auf Typen mit harter Schale und weichem Kern stehen. Sie stehen auf Typen mit weichen Hundebabys. Schale—egal! Kern—pfffff! Der Pitbull ist also der perfekte Begleiter für einen harten Typen, der Weiber aufreißen will, da er sowohl die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts erregt, indem er sich etwas weniger abschreckend inszeniert und gleichzeitig das Image des harten Kerls auf der Staße wahren kann. Schließlich ist das Pitbullbaby nichts anderes, als eine potentielle Kampfmaschine—bloß in einem niedlichen Kostüm (was nebenbei bemerkt natürlich nicht stimmt. Pitbulls sind ganz reizende, nicht mehr oder weniger aggressive Hunde als jede andere Rasse).

Der Süß-Faktor schwindet natürlich mit zunehmender Größe des Pitbulls …

rausgehen..bowdy tragen..

187 Strassenbande Freitag, 8. Mai 2015

… Oder auch nicht. Immer noch genauso süß. Besonders toll finden wir bei LX, dass er Verantwortungsbewusstsein für seine Rolle als Vorbild zeigt und seine Fans darüber aufgeklärt, dass so ein Haustier nicht einfach nur süß zum Schmusen und Mädels klären ist, sondern auch viel „Zeit und Gedult“ abverlangt. Dank seines Pitbulls lernen wir also über LX: Er scheint ein verantwortungsbewusster und geduldiger Mann zu sein. Auf den ersten Blick mag er vielleicht etwas abschreckend wirken und vielleicht mag er zugegebenermaßen in dem ein oder anderen Zusammenhang schon negativ aufgefallen sein. Deswegen sollte man sich jedoch noch lang kein festes Urteil in Stein meißeln.


Azad—Fedor Junior

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Nachdem Fedor Senior als Tattoo auf Azads Bauch verewigt wurde, ist Fedor Junior nun der neue Journalistenschreck an Azads Seite. Fedor ist—man kann es nicht anders sagen—eine Maschine. Schlechte Wortspiele über Azad und seinen Rap könnt ihr euch jetzt selbst denken.

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Man kann festhalten: Sollte es stimmen, dass sich Hund und Halter immer ähneln, dann kann man Azad gratulieren. Fedor ist verdammt smooth.


Adele—Loiue


Wir finden es gut, dass Louie zu seinen Kurven steht. Er mag aussehen, wie ein senkrecht aufgestelltes Twinkie, aber verdammt nochmal—wer mag bitte keine Twinkies? Schluss mit unrealistischen Körperidealen! Dafür steht nicht nur Adele, sondern auch ihre pelzige Hälfte Louie. Gut so. Denn was für Hunde gilt, gilt ebenso für Menschen. Größe, Gewicht, Rasse oder Farbe sind egal—wir finden alle toll!


Kay One—Coco

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Auf dem höchst seriösen Infoportal über Möpse mit dem klingenden Namen mops-pfote.com wird der Mops als „der lebenslustige und sture Clown von nebenan“ beschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen.


Massiv—Perserkatze

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Massiv ist der erste Katzenhalter in unserer Analyse. Kaum verwunderlich, bedenkt man seine große Affinität zu den felinen Zeitgenossen. Ob es das eigene Fitnessprogramm, der Albumtitel oder jeder zweite Post auf Facebook ist: Massiv ist besessen von Katzen. Und einige Gemeinsamkeiten haben die beiden auch tatsächlich: Sie sind beide eitel, sehr von sich selbst überzeugt und machmal fauchen sie grundlos Menschen an, die ihnen nichts getan haben.


Marteria—Yogakatze

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Marteria hat Instagram einfach verstanden. Urlaubsbilder von Traumstränden, Modelselfies, Promiselfies, aber vor allem, süße Tiere: Fertig ist der Viral-Account! Wir sind uns nicht sicher, welche der zahlreichen Tiere tatsächlich Martens Haustiere sind. Aber aus dieser Vielfalt können ja dennoch Schlüsse über Marterias charakterliche Vielseitigkeit gezogen werden. Wir sind einfach nur gelb vor Neid. Wir wären gerne ein bisschen mehr wie Marten und seine Yogakatze.


Taylor Swift—Meredith

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Wir wissen, dass Taylor Swift Amerikas Sweetheart ist. Aber das war Britney Spears auch mal. Wir trauen diesen quadratisch-praktisch-guten Sonnenscheinen der Entertainmentwelt nicht. Irgendwo, in den Tiefen dieser unschuldig glitzernden Augen, schlummert das Böse. Ebenso schlummert also vermutlich Taylors süße kleine Katze Meredith gar nicht, sondern ist bereits tot, um irgendeiner satanischen Gottheit geopfert zu werden.

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