Wir hätten gern, dass
The Dice Man von 1971 die Autobiografie eines gewissen 14-Jährigen namens Andrew Dice Clay wäre, aber tatsächlich handelt der Roman von einem Psychiater namens Luke Rhinehart (dem angeblichen Autor), der dazu übergeht, alle seine Entscheidungen zu erwürfeln. Schon bald beginnt er zu vergewaltigen, zu morden und einen Kult zu erschaffen. So bizarr es auch sein mag, das Buch basiert auf einer wahren Geschichte. George Cockcroft, der wahre Autor des Romans, trifft seine Entscheidungen seit Jahren mithilfe von Würfeln. Einige Menschen eifern ihm gewissenhaft nach und überlassen ihr Leben den kleinen Kuben mit aufgemalten Punkten. Nach der Lektüre des Buches bat ich George um ein Interview. Die Würfel fielen wohl günstig, denn er sagte zu.
VICE: Wie hast du angefangen, dein Leben nach Würfeln zu richten?
George Cockcroft: Ich war als Teenager ein großer Prokrastinator. Ich stellte immer Listen mit Dingen auf, die ich zu erledigen hatte, und würfelte, und ich stellte fest, dass mir das irgendwie Antrieb gab.
Einige sind der Ansicht, du hättest so eine Art Würfelkult oder Religion erschaffen.
Einige nennen The Dice Man ein „Kultbuch“, doch ein Kult kann doch keine Anhänger haben, wenn die Leute, die ihm „anhängen“ sich jeden Tag erwürfeln können, ihm nicht mehr anzuhängen!
Was schätzt du, wie viele Menschen verlassen sich bei Entscheidungen auf Würfel?
Das müssen Zehn- oder sogar Hunderttausende sein. Eine Menge Leute haben mich kontaktiert und erzählt, dass sie ihre Entscheidungen schon seit Jahren erwürfelten, ohne von mir gehört zu haben.
Hast du je erlebt, dass Würfler verrückt wurden—so wie Luke in dem Buch?
Niemand hat mir jemals von so brutalen oder verrückten Dingen erzählt, wie Luke sie im Buch tut. Es gab aber einen Typen, der so instabil war, dass ich sagen musste, „du musst wirklich mit dem Würfeln aufhören, das ist überhaupt nicht gut für dich.“
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