Popkultur

Wie du im Club richtig kacken gehst

Illustration eines Typen, der im Club scheißt

Wir alle müssen von Zeit zu Zeit unsere Notdurft verrichten, der menschliche Stoffwechsel kennt schließlich kein Erbarmen. Was zu Hause, auf der eigenen Toilette und mit genügend Zeit und Lesestoff ausgestattet, eine angenehme Sache sein kann, wird an öffentlichen Orten allerdings schnell der reinste Horror. Ob bei McDonalds am Bahnhof oder um drei Uhr nachts in einer versifften Bar, oft würde man es sich lieber verkneifen. Doch die größte aller Ängste ist, im Club scheißen zu müssen.

Mich jedenfalls versetzt allein der Gedanke daran in Panik, am Wochenende in der Klo-Schlange eines Clubs zu stehen und unheimlich dringend kacken zu müssen. Die Aussicht, die Pisse eines Fremden von der Klobrille zu wischen, um dann mit der Hose auf Knöchelhöhe zu versuchen, sein Geschäft zu erledigen, ist einfach abschreckend. Im schlimmsten Fall wird auch noch die ganze Zeit an die Tür geklopft und an der Klinke gerüttelt, zusammen mit der Aufforderung, man solle sich doch bitte beeilen.

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Die Kombination aus Alkohol, Freude und dem, was auch immer du dir sonst so reinpfeifst, macht es aber leider unabdingbar, dass du an irgendeinem Punkt der Nacht deinen Darm entleeren musst. Es einzuhalten ist auch keine Option – du wirst dich wahrscheinlich irgendwann vor Schmerzen krümmen. Was raus muss, muss also raus.

Um sicher zu gehen, dass nichts schief geht, wenn du dich in der beschissenen Schlange vor dem Club-WC wiederfindest, haben wir ein paar nützliche Tipps für dich gesammelt. Druck sie dir aus und steck sie in deine Hosentasche – schließlich brauchst du auf dem Klo ja auch etwas zu lesen.

Ein Typ kackt im Club
Kacken im Club. Illustration von Joshua Hanton

Trödel nicht

Es ist zwei Uhr morgens und Anthony Naples hat den Floor gerade gut im Griff. Alle haben die Zeit ihres Lebens. Nur du nicht. Denn du musst auf einmal scheißen. Also gehst du in Richtung Klo, arbeitest dich dort durch den Geruch alter Pisse und die frischen Koksreste und wartest mit einem Typen in der Schlange, der verzweifelte Selbstgespräche führt und wirres Zeug redet. Weil du verkrampft die Arschbacken zusammenkneifst, siehst du genauso unentspannt aus und passt daher ganz gut in diese Szenerie.

Dann ist endlich eine Kabine frei. Das Schloss ist natürlich im Arsch. Also musst du schon jetzt akrobatische Höchstleistungen vollbringen. Du drückst mit einem Fuß die Tür zu, während du eilig versuchst, die Toilette in einen halbwegs brauchbaren Zustand zu versetzen. Sobald du das geschafft hast, heißt es … LOS, LOS, LOS. Du hast im Prinzip nur eine Minute Zeit, maximal zwei, also nutz deine ganze innere Kraft und press, was das Zeug hält – bevor die Meute da draußen anfängt zu stänkern.


Aus dem VICE-Netzwerk: GHB – Die tödliche Partydroge


Sei selbstbewusst

Ich habe letztens mit einem Kumpel übers Scheißen im Club geredet – er hat mir gestanden, dass er bisher in jedem Club sein Geschäft verrichtet hat, was ich zugegebenermaßen und auf seltsame Art und Weise extrem beeindruckend finde.

Er teilt diese Bedenken nicht. Er hat keine Bauchschmerzen oder negative Gedanken wie: “Oh Scheiße, ich muss scheißen.” Er geht einfach ohne weiteres im Club aufs Klo. Mit dem Wissen, dass die Kabine für diese kurze Zeit sein Revier ist und dass gar nichts – aber auch rein gar nichts – ihn davon abhalten kann, sein Geschäft zu verrichten. Wir sollten uns diesen Kerl als Vorbild nehmen und seinen Mut anerkennen. Wir werden an dich denken, nachdem wir ausgeschissen und zufrieden wieder zurück zur Tanzfläche schweben.

Illustartion einer Person, die im Club auf der Toilette scheißt.
Große Geschäfte im Club. Illustration von Joshua Hanton

Erledige es nicht auf dem Boden

Letztes Jahr hat in England ein Typ auf den Boden eines Clubs geschissen. Das Video davon machte im Netz die Runde und hat sicherlich auch dich mit Fremdscham erfüllt, falls du es gesehen hast. Das sollte dir eine Lehre sein. Mach es bloß niemals nach. Bei Gott, nie und nimmer solltest du auf den Boden scheißen. NIE!

Plane voraus

Ich glaube, es war der Fußballspieler John Fashanu, der einst sagte: “Gute Vorbereitung schützt vor schlechter Performance.” Das gilt vor allem in diesem Kontext. Als erfahrener Clubber hast du mittlerweile sicherlich eine Ahnung davon, was geht und wovon du lieber die Finger lässt.

Wenn du dir noch vor dem Clubgang ein paar große Biere und ein fettiges Pizzastück genehmigst, kannst du davon ausgehen, dass dies eher schlecht (r)ausgeht. Heb dir dieses Programm also lieber für nach dem Club auf.

Im besten Fall hast du ein Gefühl dafür, was dein Magen so packt und was nicht. Du hast also zwei Möglichkeiten: Du verzichtest auf diesen Fraß und musst nur ab und zu pinkeln gehen. Oder du ziehst es durch und lebst mit den beschissenen Konsequenzen.

Klopapier nicht vergessen

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die so unangenehm sind wie fehlendes Klopapier beim Scheißen. Also schau lieber, ob die Stätte deiner Entleerung auch damit ausgestattet ist. Schließlich ist es nicht mehr wie früher, wo du “Feeertiiiiig!” geschrien hast und Mami dir zu Hilfe geeilt ist. Nein, du bist in diesen Situationen ganz allein auf der Welt und musst gefühlt tausend Minuten ausharren, bis du dir absolut sicher bist, dass die Luft rein ist und du kurz die Kabinen wechseln kannst … mit der Hose auf Knöchelhöhe watschelnd, in der Hoffnung, dass es nebenan Papier gibt.

Wasch deine Hände

Auch wenn du gerade auf einem wirklich ekligen Klo scheißen warst, bist du deswegen kein Tier. Also wasch dir danach die Hände.