Präsentiert von Gerolsteiner. Anzeige
Das neue Jahr startet, wie immer, mit guten Vorsätzen. Aber mal ehrlich: Nach der glühweinschwangeren Weihnachtszeit und dem alljährlichem Endjahres-Besäufnis, endlosen Gesprächen mit alten Freunden bei drei Packungen Kippen und dem ein oder anderem Diskotheken-Absturz fällt uns der Entschluss, von nun an gesund und ausgeglichen zu leben, nicht wirklich schwer. Viele versuchen den Januar über nicht zu trinken, zu rauchen oder verzichten auf Fleisch. „Dry January” heißt das in England.
Videos by VICE
Mit denkbar schlechtem Gewissen stapfen wir also in die Super- und Drogeriemärkte, die uns mit offenen Armen empfangen: „Detox”-Produkte füllen die Regale, von Smoothies, über Tees bis hin zu „Detox”-Duschgels—unser körperliches Seelenheil quillt förmlich aus den Regalen und die Versäumnisse der letzten Wochen verabschieden sich wie das Kleingeld aus unserem Geldbeutel.
Aber jetzt mal ernsthaft: Braucht unser geschundener Körper wirklich all diese kleinen Mittelchen, um wieder auf Spur zu kommen? Oder können wir uns auf unseren evolutionsoptimierten Organismus allein verlassen? Und wie entgiften wir aus wissenschaftlicher Sicht richtig?
Schon der Begriff „Detox” ist problematisch: Die Abkürzung des englischen Begriffs bedeutet nicht viel mehr als Entgiftung. Klarer definiert ist die Bezeichnung nicht. „Die Schwierigkeit an Begriffen wie ,Detox’, Entgiftung—oder besser: Entschlackung—ist die mangelnde wissenschaftliche Basis”, erklärt Ernährungsmedizinerin Dr. med. Kathrin Hausleiter aus München. „Darüber hinaus verrät uns kaum ein ,Detox’-Produkt, welche belastenden Stoffe genau ausgeleitet werden sollen.”
Dennoch scheint schon das sehr vage Gesundheitsversprechen oft dankend angenommen zu werden. Bleibt die Frage, wie wir unseren Körper unterstützen können, mit einer Belastungsphase besser zurechtzukommen. Laut der Ernährungsmedizinerin sind dabei gerade übermäßiger Alkohol, Nikotin und Drogen, für die wir uns ja grundsätzlich selbst entscheiden, am belastendsten für unseren Organismus. Um zu begreifen, wie wir mit diesen Stoffen effektiv umgehen, gilt es zunächst zu verstehen, welche Organe diese verarbeiten und ausscheiden. Beim Menschen sind das in erster Linie Leber, Niere, Darm, Lunge und die Haut.
„Die Rolle der Leber ist sehr wichtig. Sie macht durch Umbauprozesse die Stoffe, die der Körper nicht braucht, abbaubar”, so Dr. Hausleiter. Diese umgewandelten Moleküle und andere Stoffwechselprodukte aus der Leber werden anschließend über Nieren und Darm ausgeschieden. Wobei wir schon beim nächsten wichtigen Organ wären: „Die Nieren sind zu verstehen wie ein Filter, der das Blut reinigt. Eventuelle belastende Stoffe werden dann über den Urin ausgeschieden.”
Außerdem verlassen zahlreiche Abfallprodukte oder andere organische Verbindungen den Körper durch Schweiß über die Haut. Dieser besteht zu 99 Prozent aus Wasser sowie aus Salzen wie Natriumchlorid und anderen Bestandteilen.
Die Lunge schließlich sondert ebenfalls vielerlei Stoffe ab, so wie wir das von unserer wehenden Neujahrs-Fahne kennen. Um diese Organe zu unterstützen, sollten wir ihnen zunächst nicht noch zusätzliche Arbeit aufhalsen: Häufig genannt werden in diesem Zusammenhang künstliche Zusatzstoffe in unserer Nahrung wie Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel. Durch diese werden die natürlichen Entgiftungsprozesse in unserer Leber verlangsamt.
„Dazu sollte man auf eine regelmäßige Verdauung achten, indem man Sport treibt, sich bewegt und viele Ballaststoffe zu sich nimmt. Man sollte auch regelmäßig Naturjoghurt essen, der sehr wichtig für die Darmflora ist. Zu viel Fett und Zucker sind zu vermeiden. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und die Vermeidung von belastenden Stoffen ist also schon die halbe Miete”, so Dr. Hausleiter. „Detox”- oder Green-Smoothies können wir uns so getrost sparen: Durch eine ausgewogene Ernährung nehmen wir genug Vitamine und Nährstoffe zu uns, voller als voll kann unser Vitaminspeicher, ähnlich einer Batterie, nicht werden.
„Besonders wichtig ist es außerdem, viel zu trinken. 35 bis 40 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht ist da die empfohlene Menge. Das sind hochgerechnet etwa 2,5 bis 3 Liter pro Tag. Das ist wichtig für die Verdauung und das Spülen der Nieren.” Hierbei sind Leitungswasser und Mineralwasser gleichermaßen zu empfehlen. Viele natürliche Mineralwässer haben für diesen Prozess allerdings einen praktischen Nebeneffekt: Sie enthalten wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium, die unser Körper nicht selbst bilden kann. Deshalb könnten wir wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium verlieren.
Wir sehen also: Der große „Detox”-Hype ist eher eine gut aufgegangene Marketingstrategie als der Heilige Gral körperlicher Gesundheit. Denn auch ohne das große Entgiftungs-Allerlei können wir uns mit unserem Körper auf eine hocheffiziente „Detox”-Maschine verlassen, die am besten mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und vor allem reichlich Flüssigkeit arbeitet.