Wie Jaden Smith sich seinen neuen Song zusammengeschummelt hat


Foto: DFree / Shutterstock.com

Jaden Smith, seines Zeichens Sohn und Thronfolger des großen Will Smith, hat die Welt in den letzten Tagen gleich mit zwei neuen Songs beglückt. Besonders seine Rap-Ballade „Blue Ocean V19“, die Jaden zusammen mit seiner Schwester Willow aufgenommen hat, hat schnell Wellen geschlagen, und viel positive Kritik bekommen. Ich persönlich finde Jaden Smith eigentlich auch ziemlich cool, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich es systematisch vermieden habe, das Karate Kid-Remake mit ihm anzuschauen. Außerdem sieht er aus wie ein zu heiß gewaschener Fresh Prince of Bel Air, und das ist gut, denn ich liebe diese Serie.

Aber als ich mir „Blue Ocean V19“ angehört habe, ist mir sehr schnell aufgefallen, dass ich so ziemlich alle Elemente des Songs schon einmal irgendwo gehört habe. Beim zweiten und dritten Hören ist mir dann sogar bewusst geworden, dass der Song ein Musterbeispiel dafür ist, wie man die Ideen anderer Musiker heimlich in seinen eigenen Song übernimmt. Was ich aber auch gleich festhalten will: Dafür, dass Jaden gerade mal 16 Jahre alt ist, ist sein neuer Song ziemlich emotional und wirklich alles andere als schlecht. Das einzige, in das ich mit 16 so viel Herzblut gesteckt habe, war vermutlich Nasenbohren. Trotzdem sind mir einige Vorlagen, an denen sich Jaden Smith für seinen neuen Song bedient hat, so arg ins Gesicht gesprungen, dass ich sie hier darlegen muss:

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Story und Schauplatz des Songs:

Der kleine Herr Smith berichtet uns auf „Blue Ocean V19“ von einem Beinahe-Gspusi mit einem Mädchen auf dem kalifornischen Coachella Festival. Das Coachella – prinzipell ein großartiger Schauplatz für eine etwas unglückliche Liebesgeschichte. Aber Momemt, kommt uns dieses Setting nicht irgendwie bekannt vor? Ja? Stimmt! Frank Ocean hat uns 2011 auf „Novacane“ schonmal eine ganz ähnliche Coachella-Lovestory erzählt, nur war die nicht ganz so jugendfrei wie die von Jaden. Und erst ganz kürzlich hat Childish Gambino über seine persönliche Coachella-Druggy-Romanze gerappt. Ich vermute daher, dass Jaden ein ziemlicher Frank Ocean/Gambino-Fan ist. Vielleicht ist das Coachella aber auch einfach ein so abartig romantischer Ort, dass sich dort alle unfreiwillig ineinander verlieben.

Artwork:

Triology Musikalische Elemente: „Blue Ocean“ Pusha-T Earl Sweatshirt „Marvins Room/Buried Alive“

Fazit:

Es ist eigentlich erstaunlich, dass Jaden Smith es schafft, in einem einzigen Song Stilelemente von mindestens sieben anderen Musikern zusammenzuschummeln. Was man aber wirklich herausheben muss, ist dass seine musikalische Inspirationsquellen allesamt sehr, sehr gut sind. Und mit 16 Jahren hat noch kaum ein Musiker einen fertigen, völlig eigenständigen Stil entwickelt. Wenn wir dem Burschen aber noch ein paar Jahre Zeit geben, könnte tatsächlich ein Großer aus ihm werden.

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