Wie sich unser Bundes-Heinzi fit hält

Foto via Bundespräsident Dr. Heinz Fischer auf Facebook. Kapow!

Gesundheit ist den Österreichern wichtig. Deswegen wird früher oder später auch jeder gute Laden hier von der zweiköpfigen Schlange der Gesundheitsbranche verschlungen und ersetzt— entweder durch Billig-Fitnessstudios, dessen Hauptaufgabe darin besteht, dich mit Fun-Sport-News in die Demenz zu treiben und nebenbei deinen Körper für den bevorstehenden Discobesuch zu stählen, oder durch  Hipsterrestaurants die dir in nonkonformer Art und Weise den veganen Bio-Karottenkuchen schon im Jutebeutel servieren—das Höchstmaß an Gesundheitsbewusstsein quasi.

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Aber wie hält man sich im hohen Alter fit, wenn man auf solch neumodische Scheiße einfach keinen Bock mehr hat?

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Während der größte österreichische Exportschlager (nein, nicht Hitler), Arnold Schwarzenegger, genug Zeit hat, um auf seinem Panzer Straußeneier zu braten und auf einer seltsam-grotesken Fleischmasse Liegestütze zu machen, muss sich unser Heinz Fischer, der beste Präsident der Welt, mit einer Vielzahl an ermüdenden Tätigkeiten abmühen—er schüttelt Hände, steht in der Gegend rum, eröffnet irgendwo irgendwas und schüttelt noch ein paar mehr Hände.

Heinz Fischer beim Passivsport „VCM-2004-Siegerehrung“. Lizenziert unter CC BY 2.5 über Wikimedia Commons.

Die Antwort auf die Frage, wie sich unser Bundes-Heinzi fit hält, findet man neben ein paar klischeehaften Wanderfotos, die aussehen, als hätte man sie für das neueste Micky Maus-Magazin gemacht, bei der Eröffnung des ImPulsTanz-Festivals in der Wiener Hofburg, bei dem unser Hei-Fi einen Kick raushaut, der uns an Nicolas Cage in seinen Glanzzeiten erinnert und bei dem selbst Bruce Lee die Spucke wegbleiben würde (hätte er noch Spucke, oder einen lebendigen Körper).

Im Schatten des ImPulsTanz-Openings finden wir aber noch einen weiteren feierlichen Anlass, der in der Hofburg zelebriert wird—das fünfjährige Jubiläum des Bundesministeriums für Bewegungsangelegenheiten (BMfB). Und da soll noch mal jemand sagen, man verschwende Steuergelder! 

Das kuriose, äh, seriöse Projekt beschäftigt sich mit allerhand bewegungsrelevanter Themen. Zum Beispiel wollen sie bedrohte menschliche Bewegungen erneuern, um alte Formen der Kommunikation mit der Welt wiederherzustellen. Sie haben natürlich auch eine eigene Hymne, die jedoch getanzt, und nicht gesungen wird—wie sonst könnten Althippies im Anzug ihre Botschaft in die Welt tragen, als mit diesem 90er-Musikvideo-Surfergruß-Hybriden.

Weiters wird überzeugend und informationsreich erläutert, warum Stillstehen auch Performance ist. Ich weiß zwar nicht genau, was mein Ausbildner beim Bundesheer dazu sagen würde (von „du woama Hund!“ mal abgesehen), aber eins ist damit definitiv klar:
Unser Bundes-Heinzi ist nicht nur ganz großer Stillsteh- und Sitz-Performer sondern zeigt im Zuge eines Trommel- und Tanzfeuerwerks vom ImPulsTanz-Festival, das in seinem 30-jährigen Bestehen zum internationalen Aushängeschild performativer Vielfalt (und seltsamer Trittbrettfahrer) geworden ist, dass er nicht nur passiver, sondern auch aktiver Körperkünstler ist, der bestimmt auch ohne Vorsprechen einen Job bei Riverdance bekommen würde und sich damit überhaupt keine Sorgen um seine Gesundheit machen muss.

Adrian auf Twitter: @doktorSanchez



Weil ihr euch sowieso nicht um eure Gesundheit schert, und Performance bei euch erst im Club eine Rolle spielt, sagen wir euch, wann und wo es diese Woche rund geht:

Donnerstag:

Heute wird ab 17 Uhr das Weltwunder des Künsterkollektivs Gelatin im 21er Haus geöffnet!
Bevor ihr die unterirdische Installation bestaunen könnt, müsst ihr aber erst ins kalte Wasser springen (wortwörtlich)—Also Badesachen, Handtuch und vielleicht auch eine Taucherbrille mitnehmen! 
Um zu sehen, wie es dort so abgeht, könnt ihr euch außerdem hier ein paar Fotos ansehen.

Freitag:

Am Freitag habt ihr die fantastische Gelegenheit dem ersten Österreichauftritt von Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan beizuwohnen. Live ab 20 Uhr in der Arena erwartet euch ein Hip Hop-Feuerwerk aus über 18 Jahren Rap-Geschichte. Wu-Tang Clan ain’t nothing to fuck with!

Samstag:

Grelle Forelle im Doppelpack. Zuerst könnt ihr euch beim Foodie Days Special: Persion BBQ direkt am Wasser mit guter Musik und netten Menschen den Bauch vollschlagen und coole Drinks genießen, bevor ihr euch dann beim BLANK[SUMMER CLOSING] feat. Ham, Vihanna und Zen Clan so richtig austobt. Powered by Noisey!