Am Montag kam durch die New York Times heraus, dass Donald Trumps Angestellte nicht wissen, wie man die Lichter im Weißen Haus richtig an- und ausschaltet. Was allerdings noch viel schlimmer ist: Der US-Präsident war wohl nicht vollständig informiert, als er letzte Woche ein Dekret unterschrieb, das seinem Berater und Chefstrategen Steve Bannon einen Sitz im Nationalen Sicherheitsrat zusicherte.
Die Zeitung ließ sich die Geschichte in Gesprächen mit mehreren Regierungsvertretern und ehemaligen Mitarbeitern bestätigen. Außerdem soll Trump richtig sauer geworden sein, als er merkte, dass Bannon durch die Unterschrift mehr Macht zuteil wurde als eigentlich gedacht. Der US-Präsident war wohl wütender als nach dem öffentlichen Aufschrei, den sein umstrittenes Einreiseverbot auslöste.
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Reince Priebus, der Stabschef des Weißen Hauses, wird Trump von nun an früher in den Entwurfsprozess einbinden. Außerdem hat er eine Checkliste mit zehn Schritten angefertigt, die zuerst abgearbeitet werden muss, bevor das politische Oberhaupt der USA neue Anordnungen erlassen kann.
Bannon, der ehemalige Chef des rechtspopulistischen Nachrichtenportals Breitbart News, soll seinen Verbündeten erklärt haben, dass er und Politikberater Stephen Miller schnell handeln mussten, um ihre Vision von Trumps “Wirtschaftsnationalismus” vor einem Machtverlust durchsetzen zu können.
Das Dekret soll aus Bannons und Millers Feder stammen und sorgt dafür, dass der Chefstratege einen Sitz im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten innehat. Gleichzeitig wird dort der Einfluss des Direktors der nationalen Geheimdienste und des Vorsitzenden des Generalstabes zurückgeschraubt. Durch diesen Schritt kann Bannon von nun an in Sachen Diplomatie, Terrorismusbekämpfung, Atomenergie und Cyber-Sicherheit mitbestimmen.
Hoffentlich beschäftigt sich Trump ab jetzt so intensiv mit seinen Anordnungen wie mit dem 17-seitigen Vorhangkatalog, den er so toll fand.